Gaspreise seit September deutlich gefallen
Gas nun günstiger als vor Kriegsausbruch – Die Gaspreise befinden sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Seit September sind die Preise kontinuierlich gesunken und liegen nun niedriger als vor Ausbruch des Konflikts.
Im Herbst 2022 betrug der Preis pro Megawattstunde noch 280 Euro, während er aktuell bei nur 40 Euro liegt.
Auch die Preise für Neukunden sind stark gesunken, von 40 Cent pro Kilowattstunde im Herbst auf durchschnittlich 10,3 Cent heute.
Experten führen diese Entwicklung vor allem auf gut gefüllte Erdgasspeicher zurück, die Schwankungen im Gasverbrauch erfolgreich ausgleichen konnten.
Zudem war der Winter vergleichsweise mild. Einsparungen bei Haushalten, Kraftwerken, Industrie und Gewerbe haben ebenfalls zu einem Rückgang der Gaspreise beigetragen.
Einsparungen und LNG-Importe trugen stark zum Rückgang der Gaspreise bei
All diese Faktoren führten dazu, dass sowohl die Verbraucherpreise als auch die Großmarktpreise für Gas deutlich gesunken sind.
Auch die Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) aus Belgien und den Niederlanden haben eine wichtige Rolle gespielt, wie die Experten betonen.
Allerdings spielten die deutschen LNG-Terminals in dieser Entwicklung keine entscheidende Rolle.
Nur das Terminal in Wilhelmshaven sei ausgelastet gewesen, so die Experten.
Auch der Bund hat bedeutende Maßnahmen ergriffen, um den Gaspreis zu regulieren.
Seit März gibt es eine Gaspreisbremse, die den Preis für private Haushalte auf 12 Cent pro Kilowattstunde begrenzt.
Der Deckel gilt jedoch nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs, für jeden weiteren Verbrauch müssen die Verbraucher den vollen Vertragspreis zahlen.
Gaspreise könnten wieder steigen – Gas nun günstiger als vor Kriegsausbruch
Trotz der aktuellen Niedrigpreise besteht die Möglichkeit, dass die Gaspreise in Zukunft wieder steigen.
Die günstigen LNG-Importe waren unter anderem auf die schwächelnde chinesische Wirtschaft und ihre geringere Nachfrage nach LNG zurückzuführen. Sollte sich die chinesische Wirtschaft erholen, ist zu erwarten, dass auch ihre Nachfrage nach LNG und somit der Weltmarktpreis steigen wird.
Flüssigerdgas Hintergrund – Gas nun günstiger
Aufgrund der gesunkenen Preise haben viele Haushalte und Unternehmen zudem möglicherweise nicht mehr genug gespart, was im nächsten Winter zu Problemen führen könnte, so die Experten.
Flüssigerdgas, auch LNG genannt (von englisch „liquefied natural gas“), ist eine der am schnellsten wachsenden Energiequellen der Welt. Es wird aus Erdgas hergestellt, indem es auf -161 Grad Celsius abgekühlt wird, wodurch es von einem gasförmigen in einen flüssigen Zustand übergeht und auf ein Sechshundertstel seines ursprünglichen Volumens schrumpft. Dadurch kann es leicht und kostengünstig über große Entfernungen transportiert und gelagert werden.
Um Flüssigerdgas in großen Mengen zu exportieren, sind spezielle Verflüssigungsanlagen notwendig, während speziell designte LNG-Tankschiffe die Verschiffung und Lieferung von LNG zu den Zielmärkten übernehmen. LNG kann daher selbst in abgelegenen Gebieten oder Küstenregionen verwendet werden, die keine direkten Pipelines aus dem Erdgasvorkommen haben.
Viele Länder weltweit nutzen LNG als Energiequelle, darunter China, Japan, Korea und Europa. Laut dem Internationalen Energieagentur wird der weltweite LNG-Verbrauch bis 2040 voraussichtlich um weitere 40 Prozent steigen.
Gas nun günstiger als vor Kriegsausbruch – Neben dem Transport ist LNG auch eine kosteneffektive und umweltfreundlichere Alternative zu anderen fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl. LNG produziert bei Verbrennung etwa ein Zehntel der CO2-Emissionen im Vergleich zu Kohle. Darüber hinaus emittiert LNG bedeutend weniger Schwefel, Ruß und andere Schadstoffe, wodurch Luft- und Wasserqualität verbessert werden.
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität bei der Stromerzeugung. Mit der wachsenden Bedeutung von regenerativen Energien wird LNG oft als Start-up-Brennstoff für Gaskraftwerke verwendet, die schnell die Stromversorgung in Spitzenlastzeiten erhöhen oder wiederherstellen können, um so das Stromnetz zu stabilisieren. LNG kann außerdem als Treibstoff in Schwerlastfahrzeugen und Schiffen eingesetzt werden, wodurch auch hier Emissionen und Betriebskosten sinken. LNG bietet eine höhere Energiedichte als andere Brennstoffe, was bedeutet, dass es mehr Energie pro Volumeneinheit liefert. Dies macht es zu einer attraktiven Option für den Transport von Energie über weite Strecken und die Speicherung großer Mengen an Gas in relativ kleinen Lagereinheiten.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Sicherheit bei der Verwendung von LNG. Im Vergleich zu anderen flüssigen Brennstoffen wie Benzin oder Diesel hat LNG einen höheren Flammpunkt und verdampft schnell in der Luft, wodurch das Risiko eines Brandes oder einer Explosion minimiert wird. Darüber hinaus werden strenge Sicherheitsprotokolle befolgt, um sicherzustellen, dass alle Aspekte des Transports und der Lagerung von LNG sicher sind.
Insgesamt bietet LNG viele Vorteile gegenüber herkömmlichen fossilen Brennstoffen. Es ist sauberer, flexibler und effizienter – alles Eigenschaften, die im heutigen energiebewussten Umfeld immer wichtiger werden. Mit dem zunehmenden Interesse an erneuerbaren Energien kann sichergestellt werden, dass auch zukünftige Generationen von den vielen Vorzügen profitieren können, die diese innovative Technologie mit sich bringt!
Gas nun günstiger als vor Kriegsausbruch – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.