1919: Schwarz-Rot-Gold werden offiziell zu den deutschen Nationalfarben
Deutsche Nationalfarben – Am 3. Juli 1919 beschloss die Weimarer Nationalversammlung, Schwarz-Rot-Gold als die offiziellen Nationalfarben Deutschlands anzuerkennen.
Bereits bei der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1848 wurden diese Farben erstmals offiziell als Nationalfarben etabliert.
Während des Kaiserreiches wurde jedoch das Gold durch Weiß ersetzt, wodurch eine andere Farbkombination entstand.
Die Entscheidung der Weimarer Nationalversammlung im Jahr 1919 war jedenfalls nicht unumstritten.
Viele Bürger und Politiker bevorzugten weiterhin die Farben des Kaiserreiches. Daher einigte man sich auf einen Kompromiss: Offizielle Reichsfarben sollten Schwarz-Rot-Gold sein, während die Handelsflagge die Farben Schwarz-Rot-Weiß mit einem kleinen Feld in Schwarz-Rot-Gold in der oberen Ecke tragen sollte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die schwarz-rot-goldene Flagge 1949 als das einzige nationale Symbol Deutschlands im Grundgesetz verankert.
Auch die DDR übernahm die gleichen Nationalfarben wie die Bundesrepublik, fügte jedoch 1959 zusätzlich Hammer, Zirkel und einen Ährenkranz ins Design ein.
Die Bedeutung und Symbolik von Schwarz-Rot-Gold in der deutschen Geschichte
Schwarz-Rot-Gold sind nicht nur Farben, sondern ein tief verwurzeltes Symbol mit einer bewegten Geschichte, die eng mit dem Streben nach Freiheit, Einheit und Demokratie in Deutschland verbunden ist.
Die Farbkombination Schwarz-Rot-Gold trägt eine bedeutende politische und historische Last, die von den Anfängen des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart reicht.
Ursprünge im Befreiungskrieg
Die Symbolik von Schwarz-Rot-Gold lässt sich weit zurückverfolgen. Während der Befreiungskriege gegen Napoleon (1813-1815) bildete sich in den Reihen des Lützowschen Freikorps, einer von patriotischen Freiwilligen gebildeten Einheit, die Farbkombination Schwarz-Rot-Gold.
Die Truppen trugen schwarze Uniformen mit roten Aufschlägen und goldfarbenen Knöpfen. Diese Farben standen für den Mut und die Opferbereitschaft der Kämpfer, die für die Befreiung Deutschlands von der napoleonischen Vorherrschaft kämpften.
Vormärz und Revolution 1848
Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts nahmen Schwarz-Rot-Gold eine neue, tiefere Bedeutung an. Während des Vormärz, einer Periode politischer und sozialer Unruhen vor den Revolutionen von 1848, wurden die Farben von der liberalen und nationalen Bewegung als Ausdruck des Strebens nach Einheit und Freiheit aufgegriffen.
Auf dem Hambacher Fest 1832, einer bedeutenden Demonstration für bürgerliche Rechte und nationale Einheit, wurden die Farben als Banner der Hoffnung gezeigt. Sie symbolisierten nun den Wunsch nach einem geeinten, demokratischen Deutschland.
1848, während der Märzrevolution, rief die Frankfurter Nationalversammlung Schwarz-Rot-Gold offiziell zur Nationalflagge aus. Sie standen für die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes und wurden zum Emblem der Hoffnung auf eine liberale Verfassung und ein vereintes Deutschland.
Auch wenn diese Hoffnungen nicht sofort in Erfüllung gingen, blieb die Symbolik der Farben stark verwurzelt im nationalen Bewusstsein.
Kaiserreich und Weimarer Republik
Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 änderten sich die offiziellen Farben zu Schwarz-Weiß-Rot, und Schwarz-Rot-Gold wurden in den Hintergrund gedrängt. Deutsche Nationalfarben.
Doch die Weimarer Republik griff nach dem Ersten Weltkrieg wieder auf diese Farben zurück. Am 3. Juli 1919 erklärte die Weimarer Nationalversammlung Schwarz-Rot-Gold erneut zur offiziellen Staatsflagge, als Zeichen für Demokratie und die Abkehr von den Monarchien der Vergangenheit.
Diese Entscheidung war nicht unumstritten, und viele Bürger bevorzugten weiterhin die alten Kaiserreichsfarben.
Zum Kompromiss wurde die Handelsflagge Schwarz-Rot-Weiß mit einem kleinen Feld in Schwarz-Rot-Gold in der oberen Ecke gestaltet, um beide politische Lager zu versöhnen. Deutsche Nationalfarben.
Drittes Reich und Nachkriegszeit
Während der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) wurden die Farben Schwarz-Rot-Gold erneut verdrängt und durch die ikonischen Hakenkreuzfahnen ersetzt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die Farben wieder ihren rechtmäßigen Platz als Symbol der deutschen Nation einnehmen.
Bundesrepublik Deutschland und DDR
1949, mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, wurden Schwarz-Rot-Gold offiziell im Grundgesetz verankert und zur Bundesflagge erklärt.
Auch die Deutsche Demokratische Republik (DDR) übernahm diese Farben, fügte jedoch 1959 Hammer, Zirkel und einen Ährenkranz hinzu, um die Symbole des Sozialismus zu integrieren. Deutsche Nationalfarben.
Gegenwart
Heute stehen Schwarz-Rot-Gold weiterhin als Symbol für Freiheit, Demokratie und nationale Einheit. In Zeiten politischer und sozialer Herausforderungen erinnern diese Farben an die lange Geschichte des deutschen Volkes im Streben nach Gerechtigkeit und Freiheit.
Sie sind ein lebendiges Symbol für die Werte und Ideale, die Deutschland prägen und die es weiterhin anstrebt.
Die Farben Schwarz-Rot-Gold sind also weit mehr als nur Teile einer Flagge; sie sind ein historisches und kulturelles Erbe, das von Generation zu Generation weitergetragen wird und an die nie endende Reise Deutschlands erinnert.
Deutsche Nationalfarben – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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