Blackout Berlin – Fernwärme gilt im Allgemeinen als zuverlässig und nur wenig störungsanfällig. Am Sonntagabend lernten über 90.000 Haushalte im Osten von Berlin die Schattenseite der Fernwärme kennen. Verantwortlich für die kalten Heizkörper war ein Störfall im Heizkraftwerk Klingenberg.
Zum Schutz vor weiteren Schäden musste die Temperatur in den Leistungen kontinuierlich abgesenkt werden. Als Resultat müssen derzeit bis zu 375.000 Berliner auf die Nutzung der Heizung sowie die Warmwasserversorgung verzichten.
Für eine zeitnahe Versorgung mit weiteren Informationen wurde in diesem Fall auch die Warn-App NINA verwendet.
Menschen, die diese App installiert haben, waren somit nicht gezwungen mit Vermietern oder Hausmeistern Kontakt aufzunehmen.
Die App ist seit 2015 verfügbar und wird als eine Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung im Katastrophenfall betrachtet.
Ausfälle der Fernwärme wurden unter anderen aus Berliner Bezirken wie Treptow-Köpenick, Friedrichsfelde und Oberschönweide gemeldet.
Das Heizkraftwerk gehört zum schwedischen Unternehmen Vattenfall.
Der Konzern veröffentlichte noch in den Abendstunden eine erste Stellungnahme.
Darin wurde der Störfall noch einmal bestätigt und eine zeitnahe Lösung in Aussicht gestellt.
Betroffene sollten sich nicht einer Gefahr durch Kohlenmonoxid aussetzen – Blackout Berlin
Im Zuge des Störfalls hat sich auch die Feuerwehr an die betroffenen Berliner Bürger gewandt. Um die eigene Sicherheit nicht in Gefahr zu bringen, sollte in der Wohnung weder der Backofen längere Zeit eingeschaltet bleiben, noch ein offenes Feuer entzündet werden.
Freigesetztes Kohlenmonoxid ist geruchlos und kann durch Vergiftungen bis zum Tod führen. Zum Schutz vor den kühlen Temperaturen wird dazu aufgerufen, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Warme Kleidung und Decken schützen vor der Kälte, während die Verantwortliche im Heizkraftwerk Klingenberg an einer Lösung des Problems arbeiten.
Wurde diese Lösung erzielt, ist dennoch zunächst einmal Geduld gefragt. Vergleichbar mit dem langsamen Herunterfahren der Temperatur benötigt es ebenfalls einige Stunden bis wieder warmes oder sogar heißes Wasser durch die Leitungen fließt. Die Menschen in Berlin haben an diesem Sonntag jedoch nicht nur mit Heizungsausfällen zu kämpfen gehabt.
Bis zu 20.000 Haushalte mussten schon am Nachmittag einen Stromausfall erleben. Glücklicherweise stellte sich diese Störung für die Menschen in Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Lichtenberg nur als kurzes Problem heraus. Es bleibt zu hoffen, dass auch die jetzt betroffenen Berliner nur kurze Zeit Geduld bewahren müssen.