Der Gründer der Oath Keepers ist verhaftet worden
Sturm auf das Kapitol – Als sich am 6. Januar 2021 nach einer Rede Donald Trumps vor dem Weißen Haus Anhänger des republikanischen Präsidenten auf den Weg zum Kapitol machten, blickte die Welt nach Washington.
Die Bilder von zurückgedrängten Polizisten, in Büros versteckten Mitarbeitern und gewaltbereiten Demonstranten hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt.
Die Aufklärung nach diesem Tag dauert bis heute an. Involviert ist neben Staatsanwälten und anderen Rechtsorganen auch das FBI.
Einige Beteiligte, die über die Auswertung von Foto- und Videoaufnahmen identifiziert werden konnten, wurden bereits verhaftet oder sogar der Prozess gemacht.
Die Drahtzieher des Sturms auf das Kapitol mussten sich bisher noch nicht einem Gerichtsverfahren stellen.
Mit der Verhaftung von Stewart Rhodes, dem Gründer der Oath Keepers, sollen jetzt auch Menschen vor Gericht gestellt werden, die direkte Pläne für diese Tat gemacht haben.
Die Oath Keepers gelten als rechtsextreme Vereinigung von Menschen, die nach eigenen Angaben die Verteidigung der USA vor allen nur erdenklichen Feinden beschützen möchte.
Zum Teil dieses Schutzes gehört ebenfalls die Militarisierung der Mitglieder.
Der Sturm auf das Kapitol hat die politische Spaltung Amerikas verdeutlicht
Nicht nur die Wahlergebnisse der letzten Präsidentschaftswahl hat untermauert, dass in den Vereinigten Staaten eine deutliche Spaltung zu erkennen ist. Diese Spaltung macht sich weniger an Hautfarben, sondern mehr an politischen Überzeugungen fest.
Gemischt mit der Überzeugung, dass Donald Trump der erneute Wahlsieg zu Unrecht genommen wurde, verwandelte sich passiver Widerstand in aktive Gewalt.
Todesopfer waren sowohl auf Seiten der Eindringlinge in das Kapitol zu verzeichnen als auch auf Seiten der Sicherheitskräfte. Schon am Morgen des 7. Januar herrschte daher in ganz Amerika eine Art Katerstimmung und der Wunsch der Aufarbeitung der geschehenen Ereignisse.
Viele Anhänger Donald Trumps glauben bis heute an eine Verschwörung
Umfragen belegen, dass zahlreiche Anhänger von Donald Trump auch über ein Jahr nach dem Sturm auf das Kapitol noch immer Meldungen aus dem Internet mehr vertrauen als Rekonstruktionen des FBI oder anderer ermittelnder Behörden. Verschwörungstheorien, die der demokratischen Partei eine Mitschuld unterstellen, verbreiten sich schneller als Schuldanerkenntnisse von Personen, die an den Gewalttaten beteiligt waren.
Begleitet von dem Wunsch Donald Trump nach der vierjährigen Amtszeit von Joe Biden erneut als Präsident vereidigen zu können, wird der Graben scheinbar immer tiefer.
Ungewiss bleibt, ob neue Erkenntnisse aus dem Prozess gegen Stewart Rhodes zur Einigung des Landes beitragen werden.
Wir bleiben für Sie am Ball. BerlinMorgen.