Der Ausstieg aus der EU hat die Bürokratie im Handel erhöht
Brexit bringt hohe Kosten mit sich – Die Werbeplakate während der Brexit-Kampagne zogen Millionen von Menschen auf ihre Seite, die glaubten mit dem Austritt aus der EU einen wirtschaftlichen Aufschwung so gut wie sicher zu haben. Wie Berichte des vergangenen Jahres zeigen, hat die britische Wirtschaft noch immer Schwierigkeiten, aus dem Brexit gestärkt hervorzugehen. Bisher lässt sich schwarz auf weiß festhalten, dass seit dem Austritt die Wirtschaft mit mehreren negativen Faktoren zu kämpfen hat.
Dazu gehören nicht zu 100 % geklärte Rechtslagen zwischen Großbritannien und der EU, ein erhöhter bürokratischer Aufwand ebenso wie die Abwanderung ausländischer Staatsbürger. Das versprochene Zeitalter des Aufschwungs und wirtschaftlichen Wohlstands hat daher auch im Jahr 2021 weiter auf sich warten lassen. Verschärft wurde diese Situation noch zusätzlich durch die Pandemie, welches auch für das britische Gesundheitssystem die Belastungsgrenzen noch einmal deutlich aufzeigte.
In Großbritannien fehlen nicht nur Kraftfahrer
Leere Supermarktregale und Schlangen an den Tankstellen sind Bilder, die in Großbritannien seit dem Herbst des letzten Jahres einen gewissen Grad an Normalität erreicht haben.
Die verzögerte Einfuhr von Waren aus anderen Ländern scheitert nicht nur an den neuen Zollbestimmungen. Tausende von Kraftfahrern haben das Land entweder verlassen oder fahren die Insel aufgrund der erschwerten Einreise nicht länger an.
Ersatz im eigenen Land zu finden gestaltet sich ebenfalls schwierig, da Kraftfahrer nicht zu den britischen Traumberufen gehört. Vor einigen Tagen sorgte zudem die Keulung von gesunden Schweinen für Schlagzeilen.
In den Schlachthäusern ist der Personalmangel ebenso deutlich zu spüren, sodass infolge dieser fehlenden Arbeitskräfte bis zu 35.000 Tiere getötet wurden. Die vorhandenen Arbeiter konnten der Nachfrage nicht länger gerecht werden.
Andere Länder halten nach Alternativen Ausschau
Die deutsche Wirtschaft zeigt sich bisher von den Folgen des Brexits relativ unbeeindruckt. Deutsche Unternehmen scheinen zunehmend gewillt zu sein, bisherige Handelsbeziehungen abzubrechen und Alternativen in Betracht zu ziehen. In den Handelsbeziehungen zu Deutschland wurde ein Rückgang von 4,6 % zum Vorjahr festgestellt. Diese Zahl ist auch Zeichen der Unsicherheiten, die bis heute mit dem Brexit verbunden sind.
Verzögerte Lieferketten und Wartezeiten aufgrund mangelnden Personals sind Faktoren, die kaum ein Unternehmen in der internen Risikobewertung eines Geschäftspartners auflisten möchte. Britische Unternehmen müssen spätestens bei den aktuellen Zahlen und Prognosen darauf hinarbeiten, selbstständig Konzepte zu entwickeln, um die Attraktivität des Handels mit Großbritannien wieder zu erhöhen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.