Ein Beben in der Spieleindustrie
Microsoft & Activision – Kartellamt prüft Übernahme – Bereits am 18. Januar ließ Microsoft die Bombe platzen. Nach der Übernahme von Bethesda Softworks am 09.03.1921 erweitert Microsoft sein Portfolio mit der Übernahme von Activision / Blizzard, einem der größten Publisher der Welt. Kartellamt, Konkurrenz und sogar Spieler selbst wurden durch die Nachricht weltweit aufgeschreckt.
Activision Blizzard gehören viele bekannte Marken
Das Unternehmen Activision selbst wurde am 1. Oktober 1979 von vier ehemaligen Atari-Spieleentwicklern gegründet. Als Activision Blizzard tritt das Unternehmen seit dem 10. Juli 2008 auf, nachdem Activision mit Vivendi Universal Games fusioniert haben. Am 2. November 2015 übernahm Activision Blizzard den Entwickler King Digital Entertainment für einen Kaufpreis von 5,9 Milliarden Dollar vollständig. King Digital Entertainment ist ein Entwickler für mobile Spiele-Apps und für den Dauerbrenner Candy Crush verantwortlich.
Zu Activision Blizzard gehören einige der bekanntesten Spielserien überhaupt. Der Publisher ist für die jährlich erscheinende Ausgabe von Call of Duty verantwortlich. Alleine der Ableger Call of Duty Warzone verzeichnete im April 2021 über 100 Millionen Spieler weltweit. Doch auch die Marken, die der Spieleentwickler Blizzard mitbrachte, lesen sich wie die Elite der Spieleindustrie. Namen wie Diablo, World of Warcraft (25 Mio. Spieler), Starcraft und auch das Online-Kartenspiel Heartstone (20 Mio. Spieler) sind fast allen Gamern ein Begriff.
Microsoft baut GamePass Angebot aus
Microsoft baut durch die Übernahme sein GamePass Angebot aus und positioniert sich damit gegen die drohende Konkurrenz von Google und Meta (Facebook).
Durch den GamePass können Spieler für einen monatlichen Beitrag auf eine Bibliothek von mehr als 100 Spielen zugreifen. Viele Titel werden im Laufe der Zeit durch andere ersetzt, das Angebot von Microsoft selbst ist dauerhaft vertreten, wie auch das Angebot von Bethesda (DooM, Elder Scrolls) und bald Activision.
Konkurrenz und Kartellamt sind aufgeschreckt
Sony reagierte prompt auf die Übernahme von Microsoft und übernahm den Spieleentwickler Bungie, der früher für die Microsoft-Exklusivmarke Halo verantwortlich war, für 3,6 Milliarden US-Dollar.
Auch, wenn viele Sony-Fans die Übernahme als Racheakt ansehen, die Rechte an der Marke Halo liegen seit Jahren bei Microsoft.
Ein Gegenprodukt zum GamePass ist ebenfalls in der Mache bei den Japanern. Aufgrund der Dimensionen, die diese Übernahme mit sich bringt, hat sich das US-Kartellamt eingeschaltet und betont, den Deal überwachen und prüfen zu wollen.
Microsoft sieht die Überprüfung relativ gelassen. Nach Umsatz wäre Microsoft auch durch Übernahme von Activision Blizzard nur der drittgrößte Publisher, direkt hinter Tencent und Sony Interactive Entertainment.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.