HIV-Forschung: Durchbruch in der Medizin mit Nabelschnurblut
HIV – Heilung durch Stammzellen – Drei Fälle, die begeistern. Bereits zwei Männer wurden geheilt und nun ist es ein weiteres Mal gelungen, dass ein Mensch komplett von HIV geheilt werden konnte.
Die junge Frau erfreut sich bester Gesundheit und das seit schon 14 Monate, nach ihrem Kampf gegen das HI-Virus.
Die erste Frau weltweit von HIV geheilt
Die Frau wurde bereits im Vorfeld mit antiretroviralen Medikamenten behandelt, erhielt zusätzlich jedoch 2017 die niederschmetternde Diagnose myeloische Leukämie dazu.
Diese Form der Leukämie bildet sich in den blutbildenden Zellen des Knochenmarkes, eine schwierige Form und noch dazu sehr schmerzhaft. Da kam das Nabelschnurblut als Stammzellenverfahren hinzu.
Dieses wurde vor allem gegen die Leukämie eingesetzt, brachte jedoch den positiven Nebeneffekt gleichzeitig gegen das HIV Virus zu wirken.
Durch diese Behandlung gilt sie als die erste Frau, die mit Stammzellen aus einer Spende von Nabelschnurblut von HIV geheilt werden konnte.
Stammzellen in der Forschung?
Immer wieder gibt es erstaunliche Neuigkeiten aus der Stammzellenforschung. Vor allem bei Virusinfektionen und chronischen Erkrankungen scheint hier ein guter Schlüsselgeber für eine mögliche Heilung zu liegen.
Die vorher geheilten männlichen Patienten erhielten ebenfalls Stammzellen, jedoch wurden diese aus einer Knochenmarkspende und nicht aus Nabelschnurblut entnommen. Sie konnten ebenfalls beide als geheilt eingestuft werden.
Das ehemalige Stammzellenverfahren wurde vor allem mit Stammzellen von Spendern angewandt, die eine spezielle Mutation – Delta 32 in sich trugen. Diese Mutation macht es dem HIV Virus unmöglich, anzudocken. Nach der Transplantation der Stammzellen erhält der Empfänger der Spende genau diese Fähigkeit, wodurch das HIV Virus sich nicht weiter ausbreiten und auch nicht im Körper überleben kann.
Diese seltene Mutation wird von ca. 20.000 Stammzellenspendern in sich getragen, eine geringe Menge, wenn man den Blick auf die weltweite Bevölkerung richtet. Die meisten der Spender stammen aus Nordeuropa, die Forscher sind immer noch auf der Suche, warum dem so ist.
Risiken der Behandlung – HIV – Heilung durch Stammzellen
Natürlich birgt eine Stammzellenspende auch ein enormes Risiko für die Stammzellenempfänger. Bei diesem Vorgang wird das Immunsystem komplett erneuert, ein notwendiger Vorgang, der jedoch in der Erneuerungszeit eine große Gefahr darstellt.
Auch die Übereinstimmung von Stammzellenspender und Stammzellenempfänger muss genau aufeinander abgeglichen sein, um eine mögliche negative Reaktion zu vermeiden.
Dadurch, dass die Stammzellentherapie weiterhin mit einem hohen Risiko verbunden ist, wird vorerst wohl in leichten Fällen mit antiretroviralen Medikamenten weiterbehandelt. Es ist jedoch ein Lichtblick, mit vielen neuen Möglichkeiten.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.