Russland fordert Aufgabe der Verteidigung von Mariupol
Russland stellt Ultimatum – Die russische Regierung hat am Sonntag ein offizielles Ultimatum gestellt.
Bis zu den frühen Morgenstunden am Montag sollte die ukrainische Armee den Widerstand um die Hafenstadt Mariupol aufgeben.
Im Gegenzug versprach die russische Regierung einen Korridor einzurichten, der es der Zivilbevölkerung erlauben sollte aus dem Gebiet zu fliehen.
Inzwischen wurde bekannt, dass sich die ukrainische Führung weigert dieses Ultimatum zu akzeptieren und die Kämpfe somit weiter fortgeführt werden.
Für die Ukraine stellt es keine Option dar, die Stadt zu räumen und wie von russischer Seite gefordert alle Waffen und Munition zurückzulassen.
Leidtragende der anhaltenden Kampfhandlungen sind bis zu 130.000 Zivilisten, die bisher keine Gelegenheit dazu bekommen haben, die Stadt auf einem sicheren Weg zu verlassen.
Russland fehlt eine wichtige Erfolgsmeldung
Mit dem heutigen Montag beginnt bereits der 26. Tag im Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt. In diesem Zeitraum hat sich die russische Armee zwar schrittweise vorgearbeitet, aber noch keinen entscheidenden Sieg erzielen können.

Erschwert wird die Propagandamaschine der russischen Regierung im eigenen Land durch die hohen Verluste. Die Ukraine meldet bis zu 14.000 tote russische Soldaten.
Über Telefonate und das Internet erhalten auch Russen, die sich unabhängig informieren möchten, Zugriff auf diese Informationen. Inzwischen sind auch viele regierungstreue Russen mehr als verwundet darüber, warum die russische Armee noch keinen Sieg vermelden konnte.
Eine schriftliche Kapitulation der ukrainischen Regierung für Mariupol vermelden zu können, wäre demzufolge für die Selbstinszenierung Russlands im Staatsfernsehen ein wichtiger Schritt gewesen.
Am Montag sollen neue Verhandlungen beginnen – Russland stellt Ultimatum
Schon seit Beginn der Kampfhandlungen finden parallel Verhandlungen statt. Bisher wurde hierbei zwar viel geredet, aber noch kein echter Durchbruch erzielt. Am Montag sollten die Friedensverhandlungen durch ausgewählte Unterhändler beider Seiten fortgesetzt werden.
Bei diesen Gesprächen wurde vereinbart, sich nicht von Angesicht zu Angesicht zu treffen, sondern per Videotelefonie die Forderungen beider Seiten vorzutragen. Zum derzeitigen Zeitpunkt scheint die Ukraine eine Kapitulation noch in weiter Ferne zu liegen, während die russische Armee täglich mehr von ihrem einst so gefürchteten Ruf einbüßt.
Wir sind am Ball für Sie. BerlinMorgen.