Schröder sieht sich in seiner Meinung nicht im Unrecht
Gerhard Schröder gibt Interview – Die Worte eines Altkanzlers haben im Allgemeinen ein anderes Gewicht als Aussagen, die von einem Politiker getroffen werden, die gegenwärtig noch Teil des politischen Geschehens sind.
Basierend auf den eigenen Erfahrungswerten wirken die Worte oftmals klug gewählt und beinhalten Ratschläge, die hilfreiche politische Ansätze bieten.
Gerhard Schröder hat diesbezüglich immer seinen eigenen Weg verfolgt.
Die Nähe zu Russland und die Freundschaft zu Wladimir Putin wurde nicht nur parteiintern in der SPD als ein Problem thematisiert.
Die in der New York Times getroffene Aussage Schröders „ich mache jetzt nicht einen auf Mea Culpa“ ist im Hinblick auf vorangegangene Äußerungen nicht überraschen, wenngleich der Zeitpunkt erneut unglücklich gewählt erscheint.
Im Interview warnt Schröder vor der Isolierung Russlands – Gerhard Schröder gibt Interview
Das zentrale Thema des geführten Interviews war die drängende Frage, wie sich Schröder zum Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland äußern würde.
Schröder behielt seine frühere Position größtenteils bei und verwies darauf, dass eine wirtschaftliche und politische Isolierung Russland trotz der geltenden Umstände sehr gut durchdacht sein müsse.
Das Interview macht deutlich, dass der ehemalige Bundeskanzler davon ausgeht, aus den wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland auch weiterführend einen Nutzen ziehen zu können.
Als Basis für diese Meinung führte Schröder die in Russland vorhandenen Rohstoffe wie Erdgas und Öl an, welche seiner Auffassung nach „nicht so einfach ersetzt werden können“.
Schröder rechnet nicht mit einer Abkehr von russischen Gaslieferungen
Die aktuell in Deutschland geführte Debatte über die Abhängigkeit von russischem Gas und Öllieferungen hält Schröder für überflüssig. Seiner Ansicht nach ist in der Energiepolitik der vergangenen 30 Jahre keine Fehler begangen worden. Damit unterstreicht Schröder die Energie-Partnerschaft zwischen beiden Ländern.
Als Mitglied des Aufsichtsrates russischer Energiekonzerne verfolgt der Altkanzler mit diesen Aussagen auch eigene Interessen. Das Interview wird die Debatte um ein Ende der russischen Gaslieferungen dennoch weiter befeuern.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.