Wehrbeauftragte Eva Högl spricht Klartext über die Bundeswehr
Personalmangel bei der Bundeswehr – Über Nachwuchssorgen in Unternehmen oder auch akuten Fachkräftemangel in der Wirtschaft wird in Deutschland des Öfteren diskutiert.
Weitaus weniger in der öffentlichen Diskussion stehen diese Themen, sobald es die Bundeswehr betrifft.
Um dieses Thema an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen, ist die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) zuständig. Högl hat dieses Amt seit Mitte 2020 inne und hatte damit ausreichend Zeit, sich ein Bild der aktuellen Ausgangslage zu machen.
Hierbei wird deutlich, dass die Bundeswehr derzeit an einem akuten Nachwuchsmangel leistet. Allein zwischen 2019 und 2021 hat sich die Anzahl neuer Rekruten von 20.000 auf 16.000 reduziert.
In Zeiten eines Krieges, der sich in nur geringfügiger Entfernung von Deutschland abspielt, werfen diese Zahlen plötzlich ein anderes Licht auf die Stärke und Verteidigungsfähigkeit der deutschen Bundeswehr.
Die Personalsituation ist nicht nur beim Nachwuchs bedenklich
Jede 7. Arbeitsstelle ist derzeit bei der Bundeswehr unbesetzt.

Högl sprach sich dafür aus, dass in einem Land wie Deutschland die Posten zu 100 Prozent besetzt sein müssten.
Zusätzlich muss auch die Reserve eine Stärke aufweisen, die eine Verteidigung der Grenzen oder die Hilfe in einem Bündnisfall überhaupt erst möglich macht.
Der Reservistenverband hat sich ebenfalls an die Bundesregierung gewandt und fordert eine Anzahl von mindestens 100.000 Reservisten in Deutschland.
Diese Personen müssten zudem regelmäßigen Trainings und Schulungen unterzogen werden, um auch Jahre nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr weiterhin für den Kampfeinsatz gerüstet zu sein.
Bundesverteidigungsministerin zeichnet ebenfalls ein erschreckendes Bild – Personalmangel bei der Bundeswehr
Eine weitere Schreckensmeldung aus den Reihen der deutschen Bundeswehr stammt von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD). Von 350 Panzern vom Typ Puma gelten derzeit nur 150 als gefechtsbereit. Das Verhältnis von Kampfhubschraubern fällt mit 51 zu 9 sogar noch gravierender aus.
Nach dem Beginn des Ukrainekrieges wird diesen Meldungen plötzlich mehr Beachtung geschenkt.
Die angekündigten Investitionen in die Bundeswehr kommen, wie die Berichte zeigen, zu einem Zeitpunkt, an dem die Uhr schon seit Jahren fünf nach zwölf anzeigt.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.