Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen führt zu teils überraschenden Ergebnissen
Landtagswahl 2022 in NRW – Nordrhein-Westfalen ist mit fast 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland in Deutschland.
Dementsprechend werden auch die Landtagswahlen in ganz Deutschland mit Spannung beobachtet.
Das vorläufige Endergebnis der Wahlen am Sonntag lautet wie folgt:
CDU 35,7 % (+ 2,8 %)
SPD 26,7 % (- 4,6 %)
Die Grünen 18,2 % (+ 11,8 %)
FDP 5,89 % (- 6,7 %)
AfD 5,4 % (- 1,9 %)
Linke 2,1 % (- 2,8 %)
Sonstige 6,1 % (+ 1,5 %)
In den Landtag eingezogen sind somit die CDU mit 76 Sitzen, die SPD mit 56 Sitzen, die Grünen mit 39 Sitzen sowie die AfD und FDP mit jeweils 12 Sitzen.
Während die Wahlbeteiligung im Jahr 2017 noch 65,5 % betrug, ist in diesem Jahr davon auszugehen, dass nur 55,5 % aller Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben.
Das Wahlergebnis lässt Spielraum für mehrere Koalitionen – Landtagswahl 2022 in NRW
Obwohl sich der bisherige Ministerpräsident Hendrik Wüst von der CDU über die meisten Stimmen bei der Landtagswahl in NRW freuen kann, ist noch keineswegs gewiss, dass sich der Politiker einer weiteren Amtszeit sicher sein kann. Aktuell sind noch mehrere Koalitionen möglich.
Dazu gehört eine Große Koalition von CDU und SPD ebenso wie eine gemeinsame Regierung von CDU und Grünen.
Eine weitere Option besteht in einer Fortführung der Ampel-Koalition auf Landesebene in NRW.
In diesem Fall bliebe Wüst nicht anderes übrig, als sich in die Opposition zu begeben.
Trotz der Stimmenmehrheit sieht es derzeit so aus, als würden die Grünen aufgrund des massiven Zuwachses unter den Wählern den Ausschlag dafür geben, wie sich die nächste Landesregierung in Nordrhein-Westfalen zusammensetzt.
Das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten wird auch mit Olaf Scholz in Verbindung gebracht
Für die SPD ist das aktuelle Ergebnis bereits mit den zweiten Verlusten auf Landesebene in kurzer Zeit verbunden. Auf der Suche nach einer Erklärung für diesen Vertrauensverlust der Wähler rückt auch der Kanzler Olaf Scholz in den Fokus der Kritiker. Sein Führungsstil sei geprägt von Meinungswechseln oder einer unerklärlichen Passivität.
Viele Wähler wünschten sich dagegen einen Kanzler, der mehr Führungsstärke vermittelt und weniger seinen Ministern das Feld überlässt. Bis zur nächsten Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober hat auch Olaf Scholz Zeit, noch mehr in das Amt des Bundeskanzlers hineinzuwachsen und das Vertrauen der Wähler zu stärken.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.