Mangelnde Erfahrungswerte erschweren den Reservebetrieb
Warnung vor Reservebetrieb – Der teilweise Rückzug aus dem Ausstieg vom Atomstrom sollte zu einer kurzfristigen Entspannung der Preise am Strommarkt beitragen.
Atomkraftwerke wie Isar 2 sollten infolgedessen im Reservebetrieb fortgeführt und nicht wie ursprünglich geplant komplett vom Netz genommen werden.
Die E.ON spricht als Betreiber dieses Kraftwerks jetzt eine eindringliche Warnung aus.
Sollten die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums in die Tat umgesetzt werden, fehlen die Erfahrungswerte, um potenzielle Sicherheitsgefahren im Vorfeld benennen zu können.
Ein Drosseln der Leistung zum Jahresende im Vergleich zur kompletten Abschaltung entspricht nicht den Richtlinien eines sicheren Betriebs eines Atomkraftwerks.
Wirtschaftsminister Habeck soll von Warnungen nichts gewusst haben
Die Nachricht, dass ein sicherer Reservebetrieb derzeit nicht garantiert werden könne, scheint im Bundeswirtschaftsministerium Verwunderung ausgelöst zu haben.
Diese Reaktion trifft wiederum auf Unverständnis der Betreiber von Isar 2, die angegeben haben, schon im August entsprechende Warnungen in schriftlicher Form veröffentlicht zu haben.
Der Betreiber hat inzwischen eine Deadline gesetzt.
Bis Ende Oktober müsse ein Konzept vorhanden sein.
Dieses Konzept soll eine Vorbereitungsphase auf den Reservebetrieb darstellen.
Ohne diese Maßnahmen sei aus der Sicht des Betreibers eine sichere Umsetzung des Vorschlags aus dem Bundeswirtschaftsministerium nicht zu gewährleisten.
Robert Habeck sieht Grundlage für weiteren Gesprächsbedarf – Warnung vor Reservebetrieb
Der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck möchte die Diskussion über eine sichere Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken oder dem Reservebetrieb nicht in der Öffentlichkeit führen.
Der Politiker drängt deshalb darauf, sich mit den Betreibern an einen Tisch zu setzen und durch ein Gespräch möglich Missverständnisse auszuräumen, die im Vorfeld aufgetreten sind. Wann ein solches Gespräch stattfinden soll, ist noch nicht abschließend geklärt.
Habeck hält bislang an den Plänen fest, Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis zum April des nächsten Jahres als Reserve zu erwarten. Droht ein Blackout, soll der Strom aus den Atomkraftwerken, einem Chaos in Privathaushalten und der Wirtschaft vorbeugen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.