Falsche Entsorgung von Medikamenten gefährdet Umwelt
Die richtige Entsorgung von Medikamenten ist bei vielen Menschen immer noch nicht angekommen. Wenn Pharmazeutika aber im Abwasser landen, sind alle Bürger gefährdet. Und das tun sie, wenn sie per Toilette aus dem Haushalt entfernt werden.
Das Magazin „Science“ gab mit einem Bericht den Anstoß, die nachlässige Entsorgung von Medikamenten wieder ins Bewusstsein zu rücken. Die Chemikalien in Abwasserkanälen stellen eine erhebliche Umweltverschmutzung dar. Sie können auf negative Weise mit der Gefährdung durch CO2-Ausstoß mithalten.
Medikamente führen zu belasteten Gewässern
Durch die falsche Entsorgung von Medikamenten landen die Rückstände der Substanzen in den Kläranlagen. Doch der größte Teil dieser Anlagen hat keine Vorrichtungen, um die synthetischen Chemikalien herauszufiltern. Also gelangen sie über fließende Gewässer in den Wasserkreislauf der Natur.
In deutschen Gewässern fand man Restbestände von über 400 Medikamenten, darunter auch solche für Tiere.
Das teilte das Umweltbundesamt mit. Die falsche Entsorgung von Medikamenten ist, gemessen an anderen Ländern, noch gering. Doch auch kleinste Ansammlungen sind ökologisch schädlich.
Die Gesamtheit der Auswirkungen bei der falschen Entsorgung von Medikamenten ist noch nicht umfassend erforscht.
Aber man kennt Einzelheiten. In Indien traf es die Tierwelt.
Geier, die mit der Arznei Diclofenac behandelte Tiere fraßen, starben an Nierenversagen.
Man weiß auch, dass viele Antibiotika sich weltweit negativ auf das Wachsen von Algen auswirken.
Neue Regelung ab 2035 angestrebt – Entsorgung von Medikamenten
Der Bundesverband für der Energie- und Wasserwirtschaft sah schon vor 5 Jahren besorgt in die Zukunft. Er wies darauf hin, dass die Einnahme von Medikamenten in der Humanmedizin steigen wird.
Deshalb sollten die Hersteller den Faktor Umweltschutz einbeziehen. Eine Möglichkeit wäre eine spezielle Abgabe, mit der man die Aufstockung der Kläranlagen finanziell stemmen könnte.
Diese Maßnahme, der falschen Entsorgung von Medikamenten entgegenzuwirken, könnte aber verfassungsrechtlich bedenklich sein.
Die EU-Kommission strebt allerding bis 2035 eine verpflichtende weitere Reinigungsphase für Kläranlagen ab einer bestimmten Größe an. Die technischen Möglichkeiten, Medikamentenrückstände zu entfernen, bieten z. B. ultraviolettes Licht und Aktivkohle.
Wer die richtige Entsorgung von Medikamenten gewährleisten will, kann sich an eine Apotheke wenden. Alternativ können sie in den Restmüll wandern oder bei einem Recyclinghof abgeliefert werden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.