Strategiewechsel beim Wohnungsbau gefordert
Wohnungsbau Ziele gefährdet – Die Bundesregierung muss die Ziele im Wohnungsbau neu ausrichten.
Denn das bisherige Bauvolumen wird inflationsbereinigt 2022 zurückgehen.
Das Preiswachstum und steigende Zinsen machen der Bauwirtschaft in den kommenden Jahren hohe Kostenfaktoren schwer.
Der Wohnungsneubau bricht stärker ein als das gesamte Bauvolumen, was bedeutet, dass es bis zum Ende des Jahres 2019 deutlich mehr Modernisierungsmöglichkeiten als Neubauwert gibt.
Die Politik wird daher früher oder später einen Strategiewechsel vollziehen müssen, um langfristig die Zielsetzung bei der Schaffung neuem Wohnraums sowie bei der energetischen Gebäudesanierung erreichen zu können.
Laut aktuellen Berechnungen des Bauvolumens, die jährlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erstellt werden, wird das reale Bauvolumen im Jahr 2022 zum ersten Mal seit vielen Jahren um rund zwei Prozent zurückgehen.
Auch in den kommenden Jahren sind ähnliche Rückgänge zu erwarten.
Dies hat vor allem Auswirkungen auf den Wohnungsneubau, der überproportional von den Rückgängen betroffen ist.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung stellt Rückgang fest – Wohnungsbau Ziele gefährdet
Im vergangenen Jahr ist das Bauvolumen nominal, also in aktuellen Preisen, um rekordverdächtige 13,6 Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs ist jedoch allein dem rasanten Anstieg der Baupreise geschuldet.
Dieser hat zwar den Bauunternehmen gute Umsätze beschert, inflationsbereinigt ist die Bautätigkeit jedoch um zwei Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen war und ist der dringend benötigte Wohnungsneubau, der real sogar 4,5 Prozent im Minus lag.
Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen im Jahr zu bauen, rückt damit in weite Ferne. Schon in den beiden vergangenen Jahren sind nicht mehr als 300.000 Wohnungen gebaut worden.
In diesem und im kommenden Jahr rechnen die Studienautor*innen damit, dass verschlechterte Finanzierungsbedingungen und politische Unsicherheit die Investoren noch zurückhaltender agieren lassen.
Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind dramatisch: Die Wohnungsnot in Deutschland wird weiter zunehmen, Mieten und Immobilienpreise werden weiter steigen. Dies belastet nicht nur die Betroffenen direkt, sondern die gesamte Wirtschaft. Denn immer mehr Menschen müssen einen immer größeren Teil ihres Einkommens für die Miete aufwenden.
Dies reduziert die Kaufkraft und damit die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.