Liquiditätsversorgung soll gestärkt werden
Notenbanken ergreifen Maßnahmen – Die Notenbanken der großen Industrienationen haben gemeinsam beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Versorgung der Finanzwirtschaft mit dem US-Dollar zu verbessern.
Beteiligt an der Initiative sind unter anderem die Europäische Zentralbank (EZB), die US-Notenbank Fed sowie die Notenbanken Großbritanniens, Kanadas, Japans und der Schweiz.
Bereits bestehende Abkommen zum Dollar-Devisentausch werden dabei genutzt, um die Liquiditätsversorgung zu stärken, wie die Fed mitteilte.
Es wurde nun vereinbart, Geschäfte mit bisher siebentätiger Laufzeit täglich abzuhalten, vorerst bis Ende April.
Diese Maßnahme erfolgt auch vor dem Hintergrund der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS.
Die EZB betonte jedoch, dass die Bankenbranche im Euroraum über starke Kapital- und Liquiditätspositionen verfügt.
Experten besorgt über Initiative
Finanzexperten betrachten die Initiative der Notenbanken aber mit großer Sorge.
Wenn Notenbanken einspringen müssen, dann sei überhaupt nichts in Ordnung, sagen sie. In Zukunft würden nicht nur die Ansteckungsrisiken für das globale Finanzsystem steigen, sondern auch Übersprungseffekte auf die Realwirtschaft.
Denn die aktuellen Turbulenzen im Bankensystem sind ein großes Risiko für die US-Wirtschaft.
Die Notenbanken wollen daher die Gefahr minimieren, dass durch eine Bankenkrise die Märkte nicht mehr funktionieren.
Nach der Pleite der Silicon Valley Bank haben Kunden Milliarden von Dollar von den kleineren Banken abgezogen und sie bei den großen Banken wie der Bank of America geparkt.
Stützprogramm für kleinere Banken – Notenbanken ergreifen Maßnahmen
Die kleineren Banken vergeben aber 30 bis 40 Prozent aller Kredite in den USA und spielen somit eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit Krediten von Haushalten und Unternehmen.
Die Fed hat kürzlich daher ein neues Stützprogramm für die kleineren Banken auferlegt. Die Banken können nun Kredite von der Notenbank bekommen und Anleihen als Sicherheiten hinterlegen, wobei die Papiere zum Nennwert anerkannt werden.
Seitdem haben unzählige Banken sich bei der Fed Geld geliehen – insgesamt verlieh die Notenbank in nur einer Woche über 12 Milliarden Dollar.
Weiter besorgten sich die Banken zusätzliche Liquidität von über 153 Milliarden Dollar – ein neuer Rekord.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.