Deutschland als Standort für Pharmaindustrie wird immer unattraktiver
Pharmaindustrie Deutschland – Die Pharmaindustrie beklagt zunehmend die Unattraktivität des Standorts Deutschland.
Wie der Deutschlandchef von Bayer mitteilte, werden die Bedingungen in den USA und China für die Pharmaunternehmen immer attraktiver, was vor allem an der schleppenden Digitalisierung des Gesundheitssystems und der Bürokratie hierzulande liege.
Der Rückgang der Investitionen und der klinisch veranlassten Studien durch die Pharmaunternehmen hat dazu geführt, dass Deutschland von Platz 4 auf Platz 6 in der Liste der weltweit attraktivsten Standorte für die Pharmaindustrie abgerutscht ist.
Besonders ärgerlich sei für die Pharmaindustrie das im Herbst beschlossene Gesetz zur Stärkung der gesetzlichen Krankenkassen, das zu höheren Zwangsrabatten und Einschränkungen bei der Preissetzung für innovative Medikamente führe.
Außerdem müssen die Pharmaunternehmen eigenen Angaben zufolge den größten Anteil der Sparbeiträge tragen.
Der Deutschlandchef von Roche, einem der größten Pharmaunternehmen, erklärte, dass der Standort Deutschland gestärkt werden müsse, um weitere Investitionen in die Forschung und Produktion zu erhalten.
Bayer hat zudem bereits angekündigt, sich mehr auf den Markt in den USA zu fokussieren und baut dort aktuell mehrere neue Forschungszentren.
Hohe Energiepreise und hohe Kosten für Vorprodukte
Hauptgründe für die zunehmende Unattraktivität des Standorts Deutschland seien vor allem die hohen Energiepreise und die hohen Kosten für die Vorprodukte, die die Pharmaunternehmen aufgrund gedeckelter Arzneimittelpreise nicht weitergeben können.
Zudem drohen den Pharmaunternehmen in der EU Einschränkungen beim Patentschutz.
![Pharmaindustrie Deutschland Pharmaindustrie Deutschland](http://berlinmorgen.de/wp-content/uploads/2023/04/Pharmaindustrie-Deutschland.jpg)
Auch die hohe Bürokratie, unter anderem mit 54 Ethikkommissionen und 17 Datenschutzbehörden, stelle für die Pharmaunternehmen ein erhebliches Hindernis dar.
Wie der Branchenverband VFA erklärte, sende Deutschland das falsche Signal an die Branche, wo anders zu forschen und zu investieren, obwohl die Pharmaindustrie eine Schlüsselbranche für Deutschland sei.
Pharmaindustrie wichtiger Investor in Forschung und Entwicklung – Pharmaindustrie Deutschland
Die Pharmaindustrie ist ein wichtiger Investor in Deutschland. Allein im Jahr 2020 investierten sie 8 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung.
Eine Abwanderung würde demnach Deutschland deutlich zu spüren bekommen.
Noch gilt Deutschland aber als attraktiver Standort, da die medizinische Forschung gut sei und es viele gute Fachkräfte gebe.
Die Hauptbefürchtung der Pharmaindustrie ist aber, dass es zu einer Deindustrialisierung der Branche in Deutschland kommt.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.