Baubranche braucht 150.000 bis 200.000 neue Fachkräfte
Klimaneutralität bis 2045 – Um das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, bis 2045 klimaneutral zu werden, zu erreichen, werden laut Experten dreistellige Milliarden- bis Billionenwerte sowie hunderttausende neue Fachkräfte benötigt.
Dies geht aus verschiedenen Aussagen und Berichten von Verbänden und dem Wirtschaftsministerium hervor.
Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) gab bekannt, dass allein die Baubranche 150.000 bis 200.000 neue Fachkräfte benötigen würde, um die erforderlichen Sanierungen und den Neubau energieeffizienter Gebäude umzusetzen.
Das Wirtschaftsministerium rechnet sogar mit 215.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und weiteren 448 Milliarden Euro an Mehrinvestitionen.
Laut dem ZDB würden für den vom Wirtschaftsministerium geforderten Standard EH 55 pro Jahr 165 Milliarden Euro benötigt.
Bis 2045 summiert sich dies auf einen Gesamtbetrag von 3,4 bis 3,5 Billionen Euro.
Der Verband fordert daher bessere Rahmenbedingungen und staatliche Förderung, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Sanierungsrate von grade einmal 1 Prozent pro Jahr – Klimaneutralität bis 2045
In einem Papier des Wirtschaftsministeriums wird betont, dass das Ziel zwar grundsätzlich machbar sei, jedoch bei einzelnen Abweichungen scheitern könnte.

Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) weist darauf hin, dass es schwierig sein wird, hunderttausende Fachkräfte einzustellen.
Derzeit liegt die Sanierungsrate lediglich bei 1 Prozent pro Jahr, und es herrscht bereits jetzt ein massiver Material- und Fachkräftemangel.
Experten sind der Ansicht, dass die Sanierungsquote mindestens auf 1,8 oder 1,9 Prozent pro Jahr verdoppelt werden müsste, was jedoch derzeit nicht sofort umsetzbar ist.
Verbände fordern höhere staatliche Zuschüsse – Klimaneutralität bis 2045
Der GdW fordert daher höhere staatliche Zuschüsse, um die Kosten für die Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes zu decken.
Allein dafür müssten weitere 61 Milliarden Euro investiert werden.
Eine weitere Herausforderung bestehe darin, dass viele Unternehmen nicht über ausreichende Liquidität und Eigenkapital verfügen, um Sanierungen oder Neubauten vorzunehmen, so der GdW.
Der GdW kritisiert zudem, dass bisherige Fördermaßnahmen nur Eigentümer begünstigen und nicht Mieter und Vermieter gleichermaßen.
Auch das Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) schließt sich den Forderungen nach höheren staatlichen Zuschüssen an, insbesondere für den Neubau. Nur so könnten die gesetzlichen Vorschriften effektiv umgesetzt werden, so das Institut.
Baubranche Entwicklung Deutschland seit 1945 – Klimaneutralität bis 2045
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat die Baubranche in Deutschland einen beeindruckenden Wandel durchgemacht. Aus den Trümmern der zerstörten Städte entstand ein neues Deutschland, das sich binnen weniger Jahrzehnte zu einem der führenden Wirtschaftsmächte Europas entwickelte. Diese rasante Entwicklung war auch eng mit der Baubranche verbunden.
Klimaneutralität bis 2045 – Zu Beginn der Nachkriegszeit stand die Wiederherstellung der zerstörten Infrastruktur und Gebäude im Fokus. In den 1950er Jahren gab es einen regelrechten Bauboom, da vielen Menschen ein eigenes Zuhause wichtig war. Nachdem die meisten Kriegsschäden beseitigt waren, wurde in den 60er und 70er Jahren vermehrt in öffentliche Infrastruktur investiert. Der Bau von Straßen, Brücken, Bahnstrecken und Flughäfen prägte das Bild dieser Zeit. Auch der Wohnungsbau war ein wichtiges Thema, insbesondere für die rasch wachsenden Städte im Westen Deutschlands.
Seit den 80er Jahren wurde in Deutschland vermehrt auf energieeffizientes Bauen gesetzt. Die Förderung von erneuerbare Energien und die Unterstützung von energetischen Sanierungen trugen dazu bei, dass Deutschland bis heute zu den führenden Staaten in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zählt.
In den folgenden Jahren konzentrierte sich die Branche auf den Bau von modernen Bürogebäuden, Shoppingzentren, Hotels und anderen Einrichtungen, die den Bedürfnissen der zunehmend digitalisierten Welt entsprechen. Als Reaktion auf den steigenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum hat die Baubranche in jüngster Zeit ihren Fokus wieder verstärkt auf bezahlbaren Wohnraum gelegt.
Im Rahmen dieser Entwicklung hat sich auch die Digitalisierung in der Baubranche durchgesetzt. Vom Einsatz von BIM (Building Information Modeling) und 3D-Druck-Verfahren bis hin zu Analyse-Tools für energieeffiziente Gebäude – die Digitalisierung hat viele Bereiche der Baubranche revolutioniert.
Die Baubranche ist heute mehr denn je von der Digitalisierung geprägt und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Technologie zu nutzen, um effizienter und kostengünstiger zu bauen.
Eine weitere wichtige Entwicklung in der Baubranche ist die Nachhaltigkeit. Immer mehr Bauherren setzen auf ökologische Materialien und energieeffiziente Gebäudekonzepte. Auch hier spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle: Durch den Einsatz von Analyse-Tools können Gebäudedaten erfasst werden, um Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren.
Klimaneutralität bis 2045 – Insgesamt bietet die Kombination aus digitaler Technologie und nachhaltigem Bauen enorme Chancen für eine zukunftsfähige Baubranche. Es bleibt spannend abzuwarten, welche neuen Entwicklungen uns noch bevorstehen werden – aber eins steht fest: Die Zukunft des Bauens wird digital sein!
Klimaneutralität bis 2045 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.