Konfuzius-Institute: Kulturvermittlung oder politische Einflussnahme?
Chinas Einfluss an Hochschulen – Die Bundesregierung intensiviert ihre Bemühungen, die wachsende Einflussnahme Chinas an deutschen Hochschulen einzudämmen.
Im Zentrum der Debatte stehen die Konfuzius-Institute, die Sprachkurse und Veranstaltungen zu chinesischer Geschichte und Kultur an deutschen Hochschulen anbieten.
In Deutschland gibt es insgesamt 19 Konfuzius-Institute. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die chinesische Sprache zu vermitteln und Kenntnisse über die chinesische Geschichte und Kultur zu fördern.
Der Verfassungsschutz sieht jedoch in diesen Instituten eine verdeckte Plattform zur politischen Einflussnahme Chinas.
Es wird befürchtet, dass durch die Aktivitäten der Institute die akademische Freiheit an deutschen Hochschulen untergraben wird.
Bundesregierung fordert Neubewertung der Kooperationen
Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung die Hochschulen aufgefordert, ihre Kooperationen mit den Konfuzius-Instituten zu überdenken.
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger äußerte sich besorgt und betonte, dass der direkten Einflussnahme Chinas auf Wissenschaft und Lehre klare Grenzen gesetzt werden müssen.
Sie forderte die Hochschulen auf, ihre Verbindungen zu den Konfuzius-Instituten kritisch zu hinterfragen und ihre Kooperationsvereinbarungen gegebenenfalls neu zu bewerten.
Verfassungsschutz und Innenministerium warnen vor erheblichen Risiken – Chinas Einfluss an Hochschulen
Im Jahresbericht des Bundesamts für Verfassungsschutz wurden die Konfuzius-Institute bereits als Instrument der politischen Einflussnahme Chinas eingestuft.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Aktivitäten und Kooperationsformate der Institute das Potential haben, die akademische Freiheit zu unterminieren.
Das Innenministerium teilt diese Bedenken und sieht die Kooperationen ebenfalls aus Sicherheitsperspektive kritisch.
In einer Stellungnahme erklärte das Ministerium, dass die Institute vor allem dazu dienen, ein idealisiertes Bild eines fehlerfreien und makellosen Chinas zu verbreiten.
Dahinter stehe, so das Innenministerium, eine Strategie der Kommunistischen Partei Chinas.
Die Zusammenarbeit mit den Konfuzius-Instituten bringt für die Hochschulen aber erhebliche finanzielle Erleichterungen.
Allerdings besteht gleichzeitig die Gefahr einer wachsenden finanziellen Abhängigkeit und einer schleichenden Einschränkung der akademischen Freiheit.
Laut Innenministerium werden die Institute zu einem großen Teil vom chinesischen Staat finanziert.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) bestätigte bereits einzelne Versuche der Einflussnahme durch die Konfuzius-Institute an verschiedenen Standorten, wie beispielsweise an der Universität Duisburg-Essen und in Hannover.
Dennoch hält die HRK ein generelles Verbot der Kooperationen für nicht sinnvoll, da die Erfahrungen vor Ort sehr unterschiedlich seien.
Chinas Einfluss an Hochschulen – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.