350 Millionen Euro-Förderprogramm für Familien entpuppt sich als Flop
Bauministerium Förderprogramm für Familien – Das Haus mit Garten, in dem Kinder unbeschwert spielen können – ein Traum vieler Familien in Deutschland.
Bauministerin Klara Geywitz wollte diesen Traum mit einem 350 Millionen Euro schweren Förderprogramm für viele greifbarer machen. Doch die Realität sieht bislang anders aus.
Trotz der erheblichen Investitionen des Ministeriums sind bisher nur 104 Anträge eingegangen. Fast alle wurden bewilligt – 99 Familien dürfen sich freuen.
Doch diese Zahl verblasst im Vergleich zur erwarteten Antragsflut. Ein Sprecher des Bauministeriums kommentierte: „Das Programm entwickelt sich nicht in der erhofften Geschwindigkeit und Reichweite.“
Auf dem Papier sind die Konditionen verlockend. Über die staatseigene KfW-Bank können Familien Darlehen zu fast nicht vorhandenen Zinsen – ab 0,01 Prozent – erhalten.
Bei einem Höchstbetrag von 240.000 Euro klingt das nach einem guten Deal für zukünftige Hausbesitzer.
Strenge Vorgaben als Hürde
Allerdings sind die Vorgaben für die Förderung streng und könnten viele potenzielle Interessenten abschrecken.
Zum einen gilt die Einkommensgrenze – nur Familien mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 60.000 Euro qualifizieren sich. Für jedes Kind gibt es eine Erhöhung dieser Grenze um 10.000 Euro.
![Bauministerium Förderprogramm Bauministerium Förderprogramm](http://berlinmorgen.de/wp-content/uploads/2023/08/Bauministerium-Foerderprogramm.jpg)
Doch hierbei stellt sich die Frage: Wie viele Familien mit einem solchen Einkommen können sich den Bau oder Kauf eines Hauses leisten – auch mit Unterstützung?
Zudem richtet sich die Förderung explizit an Erstkäufer eines klimafreundlichen Neubaus, der zudem den strengen KfW-Effizienzhaus-Standard 40 erfüllen muss.
Das bedeutet, das Haus darf nur 40 Prozent so viel Energie verbrauchen wie ein durchschnittliches Neubau-Referenzobjekt.
Bestandsimmobilien, die vielleicht günstiger und für einige Familien attraktiver wären, fallen komplett aus dem Raster.
Bauministerium will Förderprogramm attraktiver gestalten – Bauministerium Förderprogramm für Familien
Schon vor dem offiziellen Beginn des Programms gab es warnende Stimmen. Kreditvermittler für Baufinanzierungen Jörg Kintzel etwa kritisierte die niedrige Einkommensgrenze.
Ein Einkommen von 60.000 Euro mag solide klingen, aber wenn man die aktuellen Bau- und Immobilienpreise bedenkt, wird schnell klar, dass es für viele Familien schwer wird, von diesem Programm zu profitieren.
Das Bauministerium zeigt sich selbstkritisch und plant bereits den nächsten Schritt. Es sind Gespräche mit der KfW in Planung, um das Programm eventuell anzupassen und attraktiver zu gestalten.
Bauministerium Förderprogramm – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.