Bauprojekte werden für Bauunternehmen immer unrentabler
Wohnungsbau in der Krise – Die deutsche Immobilienlandschaft steht vor einem Wendepunkt: Steigende Baukosten könnten den Traum von bezahlbarem Wohnraum in vielen Regionen platzen lassen.
Bauträger ziehen sich zurück, Mieter befürchten Höchstpreise, und Experten warnen vor weitreichenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen.
Das aktuelle Preisniveau für den Bau eines Quadratmeters beläuft sich nach Einschätzungen der Kieler Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen auf rund 5200 Euro.
Um diese immensen Baukosten zu decken, müssten Kaltmieten bei schockierenden 18 Euro pro Quadratmeter liegen.
Das stellt eine beinahe utopische Hürde für den Wohnungsmarkt dar, die in vielen Städten Deutschlands bereits jetzt zu spürbaren Mietpreissprüngen führt.
Ifo-Institut: Bauen zu teuer geworden
Das renommierte Ifo-Institut hat kürzlich ebenfalls bestätigt, dass der Wohnungsbau unter den aktuellen Bedingungen schlichtweg unrentabel wird.
Die Baupreise für den Wohnungsneubau lagen im Mai bereits um 36 Prozent höher als 2020. Eine solche Steigerung innerhalb eines kurzen Zeitraums lässt aufhorchen.
Mit den steigenden Kosten wird es für Bauunternehmen immer schwieriger, ihre Projekte zu realisieren.
Der Grund ist einfach: Sie wissen, dass die spätere Miete für viele potenzielle Mieter unerschwinglich sein wird.
Das Resultat ist eine drastische Reduzierung geplanter Bauprojekte, was wiederum die gesamte Branche und den Markt belastet.
Während Sozialwohnungen in der Regel durch staatliche Subventionen unterstützt werden, steht der frei finanzierte Wohnungsbau alleine da.
Das hat schwerwiegende Folgen für die Branche: Der Bundesverband der Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) geht davon aus, dass 2024 lediglich 214.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden.
Das ist ein Bruchteil des Regierungsziels von 400.000 Wohnungen jährlich.
Die hohen Baukosten setzen nicht nur geplante Projekte unter Druck. Viele Unternehmen führen vermehrt Kurzarbeit ein, um den finanziellen Belastungen standzuhalten.
Baugenehmigungen und Aufträge werden immer seltener, ein Zeichen für eine abnehmende Dynamik im gesamten Sektor.
ZDB fordert bessere Baubedingungen – Wohnungsbau in der Krise
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) hat sich bereits an die Öffentlichkeit gewandt.
Die Forderungen: Mehr Förderbudgets, verbesserte Baubedingungen durch höhere Zinsstützen und ein reduzierter Mehrwertsteuersatz. Nur durch solche Anreize kann die Branche hoffen, wieder auf die Beine zu kommen.
Die Rohbaukosten haben sich seit 2000 verdoppelt, und der aktuelle Trend zeigt keine Anzeichen einer Umkehr. Für Mieter, Bauunternehmen und letztlich die gesamte deutsche Wirtschaft steht viel auf dem Spiel.
Wohnungsbau in der Krise – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.