Arbeitnehmer sind so oft krank wie noch nie – mit gravierenden Folgen für die Wirtschaft
Rekordhohe Krankheitstage in Deutschland – Laut einer aktuellen Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit verzeichnete das Jahr 2023 eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Krankheitstagen bei der Arbeit.
Die Beschäftigten waren durchschnittlich 20 Tage krankgeschrieben, was einen Krankenstand von 5,5 Prozent ergibt.
Dieses Niveau, das bereits im Jahr 2022 erreicht wurde, stellt einen Rekord dar.
Diese hohen Krankenstände führten zu Störungen der Arbeitsabläufe in vielen Unternehmen und Behörden.
Besonders angesichts des Fachkräftemangels war diese Entwicklung problematisch.
Langzeitkrankheiten stellten dabei ein bedeutendes Problem für die Wirtschaft dar.
Mehr Arbeitnehmer erkranken an Depressionen
Die Hauptursache für die vielen Krankheitstage waren Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Grippe.
Diese führten zu 415 Fehltagen je 100 Versicherte.
Ebenfalls signifikant waren Muskel-Skelett-Erkrankungen, beispielsweise Rückenschmerzen, die 373 Fehltage je 100 Versicherte verursachten.
Darüber hinaus gab es einen bemerkenswerten Anstieg bei psychischen Erkrankungen, wie Depressionen, die zu 323 Fehltagen je 100 Versicherte führten.
Krankenstand erreicht höchsten Wert seit Aufzeichnung – Rekordhohe Krankheitstage in Deutschland
Der erreichte Krankenstand von 5,5 Prozent ist der höchste Wert seit Beginn der DAK-Analysen vor 25 Jahren.
In den Jahren davor lag der Wert meist bei etwa vier Prozent.
Diese Entwicklung markiert eine signifikante Verschlechterung der Gesundheitssituation unter den Arbeitnehmern in Deutschland und könnte langfristige Auswirkungen auf die Produktivität und das Wohlergehen der Arbeitskräfte haben.
Zunahme der Depressionen in Deutschland
In den letzten Jahren zeigt sich ein besorgniserregender Trend in Deutschland: Depressionen nehmen stetig zu. Experten verweisen auf eine Vielzahl von Faktoren, die dazu beitragen – darunter wachsender Leistungsdruck, soziale Isolation und der Einfluss sozialer Medien.
Die COVID-19-Pandemie hat diese Entwicklung noch verschärft. Viele Menschen erleben durch den Verlust von Angehörigen, die Unsicherheit und die Einschränkungen im Alltag zusätzlichen Stress, der psychische Erkrankungen begünstigen kann.
Gesundheitssysteme sehen sich zunehmend gefordert, auf diese wachsende Welle zu reagieren. Präventionsmaßnahmen, frühzeitige Intervention und die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen sind Schlüsselaspekte in der Bekämpfung dieser „stillen Epidemie“.
Rekordhohe Krankheitstage in Deutschland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.