Krankenkassen wollen Zahl der Apotheken in Städten reduzieren
Apotheken auf dem Land – Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben eine Umverteilung der Apothekenhonorare vorgeschlagen, um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen zu sichern.
Das Ziel ist es, die Zahl der Apotheken in Städten zu reduzieren und gleichzeitig die Landapotheken zu stärken.
Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes, betont die Notwendigkeit einer Neuverteilung der Apothekenstandorte, um eine bessere Balance zwischen urbanen und ländlichen Gebieten zu erreichen.
Ländliche Regionen leiden unter Unterversorgung
Aktuell ist die Verteilung der Apotheken stark zugunsten städtischer Gebiete verzerrt.
In Großstädten wie München gibt es eine hohe Dichte an Apotheken, während ländliche Regionen wie die Uckermark, Ostfriesland oder der Hunsrück unter einer Unterversorgung leiden.
Diese Ungleichverteilung führt zu erheblichen Problemen für die Bewohner ländlicher Gebiete, die oft weite Wege zur nächsten Apotheke zurücklegen müssen.
Der Vorschlag der Krankenkassen sieht vor, dass Apotheken mit hohen Umsätzen weniger Geld pro abgegebener Packung erhalten sollen.
Stattdessen sollen Apotheken in ländlichen Regionen einen sogenannten „Versorgungsbonus“ bekommen.
Dadurch würden Landapotheken wirtschaftlich bevorzugt und ihre Existenz gesichert, während die Überversorgung in städtischen Gebieten reduziert würde.
Derzeit erhalten Apotheken einen festen Sockelbetrag von 8,50 Euro pro abgegebener Packung plus drei Prozent des Medikamentenpreises.
Diese pauschale Vergütung unabhängig vom Standort führt zu finanziellen Ungleichgewichten, die städtische Apotheken bevorzugen.
Eine Anpassung dieses Modells zugunsten ländlicher Apotheken könnte die Versorgung in diesen Regionen deutlich verbessern.
Krankenkassen kritisieren Reformpläne von Lauterbach – Apotheken auf dem Land
Die Krankenkassen kritisieren die aktuellen Reformpläne des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach als unzureichend.
Lauterbachs Vorschlag sieht die Einführung von „Light-Apotheken“ vor, die keine verpflichtende Anwesenheit eines Apothekers benötigen, wenn nur Fertigmedikamente abgegeben werden.
Dieser Ansatz wird von den Krankenkassen als nicht ausreichend angesehen, um die strukturellen Probleme der Apothekenverteilung zu lösen.
Apotheken auf dem Land – Ein Kampf ums Überleben
Landapotheken stehen vor immensen Herausforderungen. Demographischer Wandel, Nachwuchsmangel und wachsende Online-Konkurrenz zwingen viele zu schließen, was die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen gefährdet.
Die Nähe zum Patienten und die persönliche Beratung, einst Stärken kleiner Dorfapotheken, reichen als Alleinstellungsmerkmale nicht mehr aus.
Zudem erschweren geringere Kundenfrequenz und höhere Betriebskosten das wirtschaftliche Überleben.
Politische Initiativen wie höhere Honorare für Landapotheken und eine Stärkung des Notdienstes sollen gegensteuern, um die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln weiterhin sicherzustellen.
Denn gerade in Zeiten einer Pandemie wird die Bedeutung lokaler Gesundheitsdienstleister besonders deutlich.
Apotheken auf dem Land – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.