EU-Wirtschaft braucht massive Investitionen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen – Mario Draghi fordert jährliche Investitionen von 800 Milliarden Euro
Wettbewerbsfähigkeit der EU – In einem neuen Strategiepapier zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union fordert der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, drastische Investitionen in die europäische Wirtschaft.
Draghi warnt davor, dass die EU im Wettbewerb mit den USA und China weiter zurückfallen könnte, wenn nicht umgehend gehandelt wird
Er plädiert für Investitionen in Höhe von 750 bis 800 Milliarden Euro pro Jahr, um das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu sichern.
Zur Finanzierung dieser Maßnahmen schlägt er die Aufnahme neuer Gemeinschaftsschulden vor.
Deutschland und Niederlande gegen neue Gemeinschaftsschulden
Während EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Draghi in seiner Forderung nach neuen Investitionen und Gemeinschaftsschulden unterstützt, gibt es innerhalb der EU Widerstand.
Besonders Deutschland und die Niederlande lehnen die Aufnahme neuer Schulden auf EU-Ebene ab.
Beide Länder pochen auf eine konservative Fiskalpolitik und sind skeptisch, was die gemeinsame Haftung für neue Schulden angeht.
Dies könnte zu Spannungen innerhalb der EU führen, da die Notwendigkeit größerer Investitionen weitgehend anerkannt wird, die Frage der Finanzierung jedoch weiterhin umstritten bleibt.
Draghi weist in seinem Papier darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum der EU in den letzten 20 Jahren deutlich hinter den Entwicklungen in den USA und China zurückgeblieben ist.
Besonders besorgniserregend sei die geringere Produktivität im Technologiesektor, die Europas Innovationskraft schwäche.
Während die USA und China weltweit führende Technologieunternehmen hervorbringen, bleibt Europa in diesem Bereich zurück. Draghi sieht darin eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft der europäischen Wirtschaft.
Mangelnde Entwicklung neuer Technologien in der EU – Wettbewerbsfähigkeit der EU
Ein Hauptgrund für die schwache Wettbewerbsfähigkeit der EU sieht Draghi in der mangelnden Entwicklung neuer Technologien.
Der Großteil der führenden Technologieunternehmen stammt nicht aus Europa, was den Rückstand in diesem Sektor verdeutlicht.
Die EU hinkt bei der Entwicklung und Anwendung von Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz, Quantencomputing und Digitalisierung hinterher.
Ohne erhebliche Investitionen in diese Bereiche könnte Europa in Zukunft noch weiter zurückfallen.
Ein weiterer zentraler Punkt in Draghis Strategiepapier ist die Forderung nach einer Senkung der Energiepreise in der EU.
Er argumentiert, dass die hohen Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie stark belasten.
Wettbewerbsfähigkeit der EU – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.