Strategische Bedeutung der Batterieproduktion in Europa
Scholz und Habeck verteidigen Northvolt-Förderung – Inmitten der Krise des schwedischen Batterieherstellers Northvolt stand die Förderpolitik der Bundesregierung im Kreuzfeuer der Kritik.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck traten gemeinsam vor die Presse, um ihren Ansatz zu verteidigen.
Scholz betonte während einer Regierungsbefragung im Bundestag, dass es für die Entwicklung der Elektromobilität essenziell sei, strategische Komponenten in Europa zu produzieren.
Damit rechtfertigte er die staatliche Förderung für den Bau von Batteriefabriken:
„Das werden wir auch weitermachen“, erklärte der SPD-Politiker.
Für ihn gebe es keinen Grund, diesen Kurs zu ändern.
Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft
Wirtschaftsminister Robert Habeck schloss sich dieser Argumentation an und verteidigte die Subventionen für Industriebetriebe vehement.
„Der Grund dafür ist im Kern die Widerstandsfähigkeit der europäischen und deutschen Wirtschaft“, sagte der Grünen-Politiker vor dem Haushaltsausschuss des Bundestags.
Deutschland sei bei der Batterieproduktion zu großem Teil von China abhängig, was die Notwendigkeit der Förderprogramme verdeutliche.
Er wies außerdem darauf hin, dass diese Förderprogramme aus der Amtszeit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stammten und als richtig bewertet wurden.
Finanzielle Krise bei Northvolt
Die Situation um Northvolt verschlechterte sich, als der schwedische Batteriehersteller in den USA Gläubigerschutz beantragte und ein Restrukturierungsverfahren gemäß Chapter 11 des US-Insolvenzrechts einleitete.
Laut Unternehmensangaben sei das geplante Batteriewerk in Heide, Schleswig-Holstein, davon jedoch nicht betroffen. Trotzdem könnte diese Krise für den Bund und das Land Schleswig-Holstein teure Folgen haben.
Northvolt hatte etwa 600 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW erhalten, für dessen Summe Bund und Land je zur Hälfte bürgen.
Scholz bedauerte, dass die Unternehmenspläne von Northvolt hinter den Erwartungen zurückblieben.
Optimistischer Ausblick – Scholz und Habeck verteidigen Northvolt-Förderung
Trotz der Schwierigkeiten bleibt Habeck optimistisch. Er erinnerte daran, dass viele Unternehmen nach einer Restrukturierung erfolgreich auf den Markt zurückgekehrt seien.
In diesem Sinne bestehe auch für Northvolt die Chance, sich neu zu positionieren, zu sanieren und dennoch erfolgreich zu bleiben.
Scharfe Kritik aus der Opposition – Scholz und Habeck verteidigen Northvolt-Förderung
Die Opposition, insbesondere die FDP, äußerte scharfe Kritik an der Förderpolitik der Bundesregierung. FDP-Fraktionschef Christian Dürr bezeichnete die Northvolt-Insolvenz als Beispiel für eine „gescheiterte planwirtschaftliche Subventionspolitik“.
Auch FDP-Haushälter Karsten Klein kritisierte Habeck deutlich: „Ob bei Batteriezellen, Computerchips oder grünem Stahl, Habecks planwirtschaftliche Luftschlösser fallen in der Realität der sozialen Marktwirtschaft alle in sich zusammen.“
CSU-Generalsekretär Martin Huber sprach von einer „desaströsen Steuerverschwendung“, und CDU-Wirtschaftspolitikerin Julia Klöckner beschuldigte Habeck, beim Projekt Northvolt „geschlampt“ zu haben.
Angesichts der angespannten Haushaltslage seien die 620 Millionen Euro fast verloren.
Die Kontroverse um Northvolt zeigt die Spannungen in der aktuellen Wirtschaftspolitik und die Herausforderungen, vor denen die Bundesregierung steht, wenn es um die Förderung strategisch wichtiger Industrien geht.
Scholz und Habeck verteidigen Northvolt-Förderung – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.