BGH-Urteil Negativzinsen auf Spar- und Tagesgeldkonten verboten
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat eine wegweisende Entscheidung getroffen, die Millionen Bankkunden betrifft:
Negativzinsen, auch Verwahrentgelte genannt, dürfen auf Spar- und Tagesgeldkonten nicht erhoben werden.
Diese Praxis wurde von Verbraucherschützern erfolgreich angefochten, da sie dem Zweck dieser Konten widerspricht.
Das Urteil sorgt für mehr Klarheit und Transparenz im Bankwesen und stärkt die Rechte der Kunden.
Keine Negativzinsen für Spar- und Tagesgeldkonten
Spar- und Tagesgeldkonten dienen laut BGH-Urteil dem langfristigen Vermögensaufbau.
Ihr Ziel ist es, Guthaben anzusparen und gegen Inflation zu schützen.
Die Erhebung von Negativzinsen, bei denen Kunden Gebühren für ihr Guthaben zahlen müssen, wurde vom Gericht als unvereinbar mit diesem Zweck eingestuft.
Banken und Sparkassen, die solche Entgelte verlangten, verstoßen laut BGH gegen Treu und Glauben.
Dieses Urteil setzt somit einen wichtigen rechtlichen Rahmen, der Verbraucher vor unzulässigen Praktiken schützt.
Hintergrund des Streits ist die jahrelange Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Viele Banken hatten die von ihnen gezahlten Negativzinsen für Einlagen bei der EZB an ihre Kunden weitergegeben.
Doch das BGH-Urteil macht deutlich, dass dies auf Spar- und Tagesgeldkonten nicht zulässig ist.
Girokonten: Negativzinsen unter bestimmten Bedingungen erlaubt
Im Gegensatz dazu bleiben Negativzinsen bei Girokonten grundsätzlich erlaubt.
Hier liegt der Fokus nicht auf dem Sparen, sondern auf der täglichen Verfügbarkeit des Geldes.
Banken dürfen Verwahrentgelte jedoch nur erheben, wenn sie die Bedingungen hierfür transparent und verständlich darlegen.

Das BGH-Urteil kritisierte, dass viele Vertragsklauseln bislang zu ungenau formuliert waren.
Verbraucher müssen klar erkennen können, unter welchen Umständen solche Entgelte anfallen. Dieses Urteil setzt einen wichtigen Präzedenzfall für mehr Transparenz im Bankwesen.
Verbraucherzentralen unterstützen Kunden – BGH-Urteil Negativzinsen
Verbraucherzentralen, die die Klage gegen die Banken initiierten, zeigen sich zufrieden mit dem Urteil.
Sie bieten betroffenen Kunden Unterstützung bei der Prüfung möglicher Rückforderungsansprüche.
Kunden, die seit 2022 unzulässige Negativzinsen gezahlt haben, können diese möglicherweise zurückverlangen.
Laut Experten können Ansprüche, die durch Verhandlungen oder Gerichtsverfahren gehemmt wurden, sogar deutlich ältere Fälle betreffen.
Verbraucherschützer raten Kunden, aktiv zu werden, da viele Rückforderungsansprüche Ende 2025 verjähren könnten.
Bedeutung für die Zukunft – BGH-Urteil Negativzinsen
Das Urteil des BGH setzt Maßstäbe für zukünftige Niedrigzinsphasen.
Sollten Banken in solchen Zeiten erneut Verwahrentgelte erheben wollen, sind sie verpflichtet, diese klar zu formulieren und im Einklang mit rechtlichen Vorgaben zu gestalten.
Für Verbraucher bietet das Urteil mehr Schutz und Transparenz.
Gleichzeitig gibt es den Banken klare Leitlinien, wie sie in Niedrigzinsphasen handeln können, ohne rechtliche Konflikte zu riskieren.
BGH-Urteil Negativzinsen – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.