Die Römischen Verträge von 1957 – Die Geburtsstunde der Europäischen Union
Ein historischer Meilenstein für Europa
Römische Verträge 1957 – Am 25. März 1957 wurde in der italienischen Hauptstadt Rom ein Vertrag unterzeichnet, der die politische und wirtschaftliche Zukunft Europas entscheidend prägte:
die Römischen Verträge. Mit ihnen wurde die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet – ein Bündnis, das den Grundstein für die heutige Europäische Union (EU) legte.
Die sechs Gründungsmitglieder waren:
- Frankreich
- Bundesrepublik Deutschland (BRD)
- Italien
- Belgien
- Niederlande
- Luxemburg
Diese Staaten entschieden sich, wirtschaftlich enger zusammenzuarbeiten, um Frieden, Wohlstand und Stabilität in Europa zu sichern.
Hintergrund: Ein Europa im Wiederaufbau
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Europa wirtschaftlich und politisch in Trümmern. Der Kontinent war gespalten – auf der einen Seite der demokratische Westen, auf der anderen Seite der kommunistische Osten unter sowjetischem Einfluss.
Die westlichen Staaten suchten nach einer Möglichkeit,
- neue Kriege zu verhindern,
- wirtschaftlichen Wohlstand zu fördern und
- eine gemeinsame Identität zu entwickeln.
Ein erster Schritt war bereits 1951 mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) getan worden.
Doch die Römischen Verträge gingen weit darüber hinaus: Sie schufen eine Wirtschaftsgemeinschaft mit einem gemeinsamen Markt.
Inhalte der Römischen Verträge
Die Römischen Verträge bestanden aus zwei Hauptverträgen:
- Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
- Vertrag zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM)
Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)

Die EWG hatte das Ziel, einen gemeinsamen Markt zu schaffen, in dem Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitskräfte frei zirkulieren konnten.
Wichtige Maßnahmen waren:
- Abschaffung von Zöllen zwischen den Mitgliedsstaaten.
- Gemeinsame Agrarpolitik, um die Nahrungsmittelversorgung zu sichern.
- Förderung des wirtschaftlichen Wachstums durch enge Zusammenarbeit.
- Stärkung des Wettbewerbs, um faire Marktbedingungen zu schaffen.
Die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM)
EURATOM wurde gegründet, um eine gemeinsame Nutzung der Atomenergie in Europa zu ermöglichen und die Forschung auf diesem Gebiet zu fördern.
Römische Verträge 1957 Folgen
Die Römischen Verträge traten am 1. Januar 1958 in Kraft.
Sie führten in den folgenden Jahren zu einer immer stärkeren wirtschaftlichen Verflechtung der Mitgliedsstaaten.
Die wichtigsten Entwicklungen waren:
- 1968: Die Zölle zwischen den EWG-Staaten wurden vollständig abgeschafft.
- 1973: Dänemark, Irland und Großbritannien traten der Gemeinschaft bei.
- 1986: Die Einheitliche Europäische Akte bereitete den Weg für den Binnenmarkt.
- 1992: Mit dem Vertrag von Maastricht wurde die Europäische Union (EU) offiziell gegründet.
Römische Verträge 1957 als Grundstein der EU
Die Vision der EWG ging weit über wirtschaftliche Zusammenarbeit hinaus – sie war der erste Schritt zu einem politisch geeinten Europa. Heute, über 65 Jahre später, ist die EU mit 27 Mitgliedsstaaten ein globaler Akteur in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Die Römischen Verträge bleiben ein Symbol für Einheit, Frieden und Zusammenarbeit – und zeigen, dass Europa am stärksten ist, wenn es gemeinsam handelt.
Römische Verträge 1957 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.