Deutschland im ökonomischen Abwärtssog – Die Wirtschaft warnt, die Politik zögert
Deutschland im Abwärtssog – Die wirtschaftliche Verfassung Deutschlands steht auf einem kritischen Prüfstand.
Seit mehreren Jahren schon schwächelt das einstige Export- und Innovationsland, aktuell befindet sich die Bundesrepublik in einer anhaltenden Rezession.
Die Wachstumszahlen stagnieren oder fallen, die Industrie steht unter massivem Druck – und doch, so lautet die wachsende Kritik aus der Wirtschaft, bleibt eine durchgreifende politische Antwort bislang aus.
Besonders in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sehen viele Unternehmer und Verbände ein gefährliches Zögern – dort, wo mutige Entscheidungen nötig wären.
Der wirtschaftliche Ernstfall: Rezession als Dauerzustand
Die konjunkturelle Lage hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie nicht nachhaltig erholt.
Zwar gab es zwischenzeitlich Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung, doch geopolitische Verwerfungen, hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und strukturelle Reformstaus haben diesen rasch wieder ausgebremst.
Inzwischen ist klar: Deutschland steckt in einer echten Rezession – nicht nur technisch, sondern auch realwirtschaftlich.
Die Produktion sinkt, Investitionen bleiben aus, die Inflation hat viele Betriebe unter Druck gesetzt, und die globalen Märkte bringen zusätzliche Unsicherheit mit sich.
Angesichts dieser Lage hatten viele Bürgerinnen und Bürger im Wahlkampf auf Antworten gehofft.
Union und SPD gaben beide wirtschaftliche Stabilisierung und Erneuerung als Kernversprechen aus.

Während die CDU/CSU von einer „Wirtschaftswende“ sprach, bewarb die SPD ein Konjunkturpaket zur Belebung der Binnenkonjunktur.
Doch nun, in der heißen Phase der Koalitionsverhandlungen, wächst die Skepsis, ob diesen Worten auch Taten folgen.
100 Verbände schlagen Alarm – Kritik am Koalitionskurs – Deutschland im Abwärtssog
Besonders laut wurde die Kritik nun durch ein gemeinsames Schreiben von rund 100 Wirtschaftsverbänden und Unternehmerorganisationen.
Die Unterzeichner zeigen sich tief enttäuscht vom bisherigen Verlauf der Gespräche zwischen CDU/CSU und SPD.
In ihrer Erklärung wird deutlich, dass aus Sicht vieler Unternehmen bislang kein wirklicher Reformkurs erkennbar sei.
Die wirtschaftliche Realität werde schlichtweg unterschätzt – das Papier spricht von einem dramatischen Verschärfen der Lage in den letzten Wochen, dem politisch kaum Rechnung getragen werde.
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer, formulierte die zentrale Forderung mit klaren Worten:
„Wir brauchen nicht mehr Geld, sondern in erster Linie neue Strukturen.“
Gemeint ist: Nicht zusätzliche Ausgaben oder Hilfspakete seien das Gebot der Stunde, sondern tiefgreifende Reformen – etwa bei Steuern, Regulierung und Arbeitsmarkt.
bisherigen Sondierungsergebnisse seien dagegen “unzureichend” und in vielen Bereichen schlicht “blind gegenüber den tatsächlichen Herausforderungen”.
Industrie unter Druck – und die Weltlage verschärft die Krise – Deutschland im Abwärtssog
Parallel zur innenpolitischen Unsicherheit bereitet auch die internationale Lage vielen Unternehmen große Sorgen.
Besonders die Industrie – das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – ist doppelt unter Druck geraten:
Einerseits kämpfen viele Betriebe mit gestiegenen Produktionskosten, anderseits droht von außen weiterer wirtschaftlicher Gegenwind.
So steht etwa die Autoindustrie vor einer drohenden Eskalation mit den USA.
Donald Trump, der bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus bereits mit Strafzöllen auf deutsche Exporte droht, ist für viele Unternehmer ein unkalkulierbares Risiko.
Die Automobilbranche, ohnehin schon belastet durch Strukturwandel, E-Mobilitätsumstellung und globale Konkurrenz, könnte durch neue Zollschranken zusätzlich geschwächt werden.
Die Angst vor einem sich zuspitzenden Handelsstreit zwischen den USA und der EU ist real – zumal Brüssel bereits angedeutet hat, im Falle neuer US-Maßnahmen ebenfalls Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Deutschland im Abwärtssog – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.