1968: Studierendenproteste in Prag
Studierendenproteste in Prag 1968 – Demonstration für Demokratie wird zum Symbol des Prager Frühlings
Aufbruch in der Tschechoslowakei
Am 4. Mai 1968 versammeln sich in Prag rund 3.000 Studierende, um für Demokratie und Reformen in der Tschechoslowakei zu demonstrieren.
Die Demonstrierenden fordern ein Ende des Machtmonopols der Kommunistischen Partei (KSČ) sowie eine Entpolitisierung des Militärs.
Die Proteste sind Teil einer größeren Bewegung, die später als Prager Frühling in die Geschichte eingehen wird.
Der Prager Frühling: Sozialismus mit menschlichem Antlitz
Seit Anfang 1968 verfolgt die Regierung unter Alexander Dubček einen politischen Reformkurs.
Ziel ist ein „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“: Der Kommunismus soll mit individuellen Freiheiten wie Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit vereinbar gemacht werden.
Dieser Ansatz findet breite Unterstützung in der Bevölkerung, insbesondere bei jungen Menschen und Intellektuellen.
Die Studierendenproteste vom Mai spiegeln den Wunsch nach einer demokratischeren Gesellschaft wider.
Misstrauen im Osten: Der Warschauer Pakt reagiert
Die Staaten des Warschauer Pakts, darunter die Sowjetunion und die DDR, sehen die Reformen mit großer Sorge.
Sie fürchten eine Erosion der kommunistischen Einheitslinie in Osteuropa und damit eine Schwächung ihrer politischen Kontrolle.

Trotz Warnungen hält Dubček an seinem Kurs fest.
Die Proteste in Prag und anderen Städten werden zunehmend als Gefahr für die sozialistische Ordnung interpretiert.
Der Einmarsch und das jähe Ende der Reformen – Studierendenproteste in Prag 1968
In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 marschieren Truppen des Warschauer Pakts, darunter auch Einheiten der Nationalen Volksarmee der DDR, in die Tschechoslowakei ein.
Die Reformbewegung wird gewaltsam unterdrückt, Dubček wird entmachtet.
Die DDR-Führung unter Walter Ulbricht erklärt die Intervention für notwendig und gerechtfertigt.
Der Prager Frühling endet, die Hoffnungen einer ganzen Generation werden zunichtegemacht.
Ein kurzer Sommer der Freiheit – Studierendenproteste in Prag 1968
Die Studierendenproteste vom 4. Mai 1968 waren ein Ausdruck des Wunsches nach Demokratie und Selbstbestimmung. Sie stehen exemplarisch für den Prager Frühling, der für wenige Monate die Vision eines reformierten Sozialismus lebendig werden ließ.
Der gewaltsame Einmarsch der Bruderstaaten machte deutlich, wie wenig Spielraum für Reformen im Ostblock bestand. Dennoch bleibt der Prager Frühling ein wichtiges Kapitel im Kampf um Freiheit und Menschenrechte in Europa.
Studierendenproteste in Prag 1968 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.