Veröffentlichung in „Welt am Sonntag“: Musks Gastbeitrag sorgt für massive Kritik
Darf Elon Musk eine eigene Meinung haben?
Musks Gastbeitrag sorgt für Kritik – Die Veröffentlichung eines Gastbeitrags von Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk in der „Welt am Sonntag“ (WamS) hat eine Welle der Empörung ausgelöst.
In dem Artikel bezeichnete Musk die AfD als „den letzten Funken Hoffnung für Deutschland“.
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch und Vertreter der Grünen kritisierten sowohl Musk als auch den Springer-Verlag, der die WamS herausgibt, scharf.
SPD: „Beschämend und Gefährlich“
Matthias Miersch, Generalsekretär der SPD, sparte nicht mit scharfen Worten.
„Dass der Springer-Verlag Musk überhaupt eine Plattform bietet, um Wahlwerbung für die AfD zu machen, ist beschämend und gefährlich,“ sagte Miersch dem „Handelsblatt“.
Für Miersch zeigt dieser Vorfall, wie tief rechte Netzwerke inzwischen in die Gesellschaft eingedrungen sind.
Miersch kritisierte auch Musk persönlich, der voraussichtlich zukünftig den designierten US-Präsidenten Donald Trump beraten soll.
„Es ist inakzeptabel, dass ausländische Milliardäre versuchen, unsere politische Landschaft zu beeinflussen und dabei Parteien unterstützen, die unsere demokratischen Werte untergraben.“
Deutschland brauche keine Einmischung von außen, und schon gar keine Unterstützung für rechtsextreme Positionen, fügte er hinzu.
Lob für „Welt“-Redakteurinnen und -Redakteure
Trotz seiner Kritik an der Führung des Springer-Verlags applaudierte Miersch den „Welt“-Redakteurinnen und -Redakteuren, die gegen die Veröffentlichung des Artikels protestiert hatten.
„Die Reaktionen geben Hoffnung – sie zeigen, dass es auch in schwierigen Zeiten Journalistinnen und Journalisten gibt, die Verantwortung übernehmen und klar Haltung zeigen,“ so Miersch.
Grüne: „Gefahr für unsere Demokratie“
Auch von den Grünen kam scharfe Kritik. Andreas Audretsch, Wahlkampfleiter der Partei, sagte:
„Tech-Milliardäre oder chinesische Staatskonzerne haben die Möglichkeit, mit ihren Plattformen und viel Geld unseren demokratischen Diskurs zu untergraben.“
Musk versuche dies „Hand in Hand mit den Rechtsextremen in der AfD“.
In Audretschs Augen stelle dies eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie und die Meinungsfreiheit in Deutschland dar.
Interne Differenzen bei der „Welt“ – Musks Gastbeitrag sorgt für Kritik
Während die Leiterin des Meinungsressorts der „Welt“, Eva Marie Kogel, nach der Veröffentlichung von Musks Artikel ihre Kündigung eingereicht hat, verteidigen der scheidende Chefredakteur Ulf Poschardt und sein designierter Nachfolger Jan Philipp Burgard die Entscheidung.
„Die Diskussion um Musks Text ist sehr aufschlussreich. Demokratie und Journalismus leben von Meinungsfreiheit. Dazu gehört es, sich auch mit polarisierenden Positionen auseinanderzusetzen und diese journalistisch einzuordnen,“ erklärten sie in einem gemeinsamen Statement.
In der gleichen Ausgabe der „Welt am Sonntag“ veröffentlichte Burgard eine Erwiderung auf Musks Gastbeitrag, in der er zuspitzte:
„Musks Diagnose ist korrekt, doch sein Therapieansatz, nur die AfD könne Deutschland retten, ist fatal falsch. Die Partei ist eine Gefahr für unsere Werte und unsere Wirtschaft. Auch ein Genie kann sich irren.“
Beide Artikel wurden in der gedruckten Zeitung nebeneinander platziert.
Appell des Deutschen Journalisten-Verbandes – Musks Gastbeitrag sorgt für Kritik
Mika Beuster, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), schloss sich der Kritik an und rief dazu auf, dass sich Redaktionen im Bundestagswahlkampf nicht instrumentalisieren lassen sollten.
„Der journalistische Grundsatz der Unabhängigkeit ist gerade in politisch aufgeladenen Zeiten von höchster Bedeutung,“ betonte Beuster.
Die heftigen Reaktionen auf Musks Gastbeitrag verdeutlichen einmal mehr die Spannungen in der deutschen Medienlandschaft und die Herausforderungen, denen sich Redaktionen in Zeiten von politischer Polarisierung und internationaler Einmischung gegenübersehen.
Wahlkampfhilfen und Stellungnahmen von Deutschen Politikern und Journalisten im US-Wahlkampf für Kamala Harris und die Demokratische Partei (Vereinigte Staaten) hatten dagegen so gut wie keine Kritik ausgelöst.
Musks Gastbeitrag sorgt für Kritik – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Musks Gastbeitrag sorgt für Kritik Quellen: ARD, Welt, Handelsblatt