Psychische Belastungen nehmen weiter zu: Fehltage in Deutschland auf Rekordhoch
Psychische Belastungen nehmen zu – Die Zahl psychisch bedingter Krankmeldungen in Deutschland hat im Jahr 2024 ein neues Ausmaß erreicht.
Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass psychische Erkrankungen mittlerweile eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle sind – mit deutlichen Folgen für Unternehmen, Gesellschaft und das Gesundheitssystem.
Im Durchschnitt kamen im vergangenen Jahr 342 Fehltage auf 100 Beschäftigte, was einen weiteren Anstieg gegenüber den 323 Tagen im Jahr zuvor bedeutet.
Besonders häufige Ursache: Depressionen
Ein Großteil der Fehltage ist auf Depressionen zurückzuführen.
Diese Diagnose führte allein zu 183 Ausfalltagen je 100 Erwerbstätige, was im Vergleich zu den 122 Tagen im Jahr 2023 einen deutlichen Anstieg bedeutet.
Die Zahlen machen deutlich, dass sich die psychische Gesundheit der Erwerbsbevölkerung weiter verschlechtert – und dies trotz wachsender öffentlicher Aufmerksamkeit für das Thema.
Am stärksten betroffen von den psychischen Belastungen sind laut den Daten Beschäftigte im sozialen und pflegerischen Bereich. Vor allem Mitarbeitende in Kitas sowie in der Altenpflege verzeichnen hohe Ausfallzahlen.
In diesen Berufsfeldern gehören Zeitdruck, hohe Verantwortung, Personalmangel und emotionale Erschöpfung zum Alltag – Faktoren, die das Risiko für psychische Erkrankungen erheblich erhöhen.
Forderung nach umfassender Aufklärung und Prävention – Psychische Belastungen nehmen zu
Der DAK-Chef fordert eine umfassende Aufklärungsinitiative, die Ursachen psychischer Erkrankungen stärker in den Fokus rückt – ohne Tabus.
Es brauche niedrigschwellige, stigmatisierungsfreie Informationen über Depressionen, Angststörungen und andere psychische Leiden.

Ebenso wichtig seien gezielte Angebote zur Prävention und Stärkung der mentalen Widerstandskraft – sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld.
Dabei müssten alle Altersgruppen einbezogen werden, denn der Anstieg betrifft nicht nur junge Menschen, sondern auch ältere Beschäftigte.
Die Statistiken zeigen: Auch Menschen über 60 Jahre sind zunehmend betroffen.
Während die Zahlen bei Jüngeren über die letzten Jahre hinweg bereits konstant anstiegen, ist 2024 bei den älteren Erwerbstätigen ein sprunghafter Zuwachs zu beobachten.
Besonders deutlich wird das bei der Diagnose Depression:
In der Altersgruppe 60+ stieg die Zahl der Fehltage von 169 auf 249 Tage pro 100 Beschäftigte – ein Anstieg von fast 50 Prozent.
Krankmeldungen dauern immer länger – Psychische Belastungen nehmen zu
Neben der Häufigkeit ist auch die Dauer psychisch bedingter Krankschreibungen gestiegen. Im Jahr 2024 betrug sie durchschnittlich knapp 33 Kalendertage.
Das ist etwas mehr als im Vorjahr und verdeutlicht die Schwere vieler Erkrankungen.
Besonders gravierend:
Die Zahl der langandauernden Krankheitsfälle – also Krankschreibungen zwischen 29 und 42 Tagen – stieg um 14 Prozent.
Die Entwicklung stellt nicht nur die Gesundheitssysteme und Unternehmen vor Herausforderungen, sondern hat auch gesellschaftliche Konsequenzen.
Betroffene fühlen sich oft isoliert, stigmatisiert und überfordert – insbesondere, wenn es an geeigneten Therapieplätzen und Unterstützung im Arbeitsumfeld mangelt.
Psychische Belastungen nehmen zu – Langfristig droht ein Anstieg von Frühverrentungen und chronischen Erkrankungen, wenn psychische Belastungen nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Die aktuellen Zahlen belegen, dass psychische Erkrankungen nicht länger Randthema sind, sondern zentrale Bedeutung für die Arbeitswelt, die Politik und das öffentliche Leben gewonnen haben.
Um der Entwicklung entgegenzuwirken, sind Politik, Arbeitgeber, Krankenkassen und die Gesellschaft als Ganzes gefordert.
Es braucht Prävention, schnelle Hilfsangebote und eine Kultur, die psychische Gesundheit nicht tabuisiert, sondern fördert.
Psychische Belastungen nehmen zu – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.