Die Lizenz der Luca-App in Schleswig-Holstein läuft aus
Luca-App Schleswig-Holstein – Die Kritik an der Luca-App bringt erste Konsequenzen mit sich – Die Luca-App steht im ersten Bundesland vor dem Aus.
In den Zeiten von Corona hat sich das Handy als Möglichkeit erwiesen, Kontakte zu anderen Personen schneller nachzuweisen.
Hierzu ist auch ein Smartphone nur bedingt alleine in der Lage, sondern benötigt eine passende App.
Eine dieser Apps hört auf den Namen Luca. Medial bekannt wurde die App unter anderem durch die Mitwirkung des Musikers Smudo (Die Fantastischen Vier).
Zum Start der App kauften 13 von 16 Bundesländern eine Lizenz für die App.
Deren Ziel war es, die Nachverfolgung von Infektionsketten nicht nur den Infizierten, sondern ebenfalls den Gesundheitsämtern zu erleichtern.
Über die Kontaktverfolgung hinaus soll es Gesundheitsämtern und Behörden nicht gestattet sein, sich Zugriff auf die gespeicherten Daten zu nehmen.
In den letzten Wochen ist die Luca-App aufgrund von Sicherheitslücken in die Kritik geraten.
Schleswig-Holstein hat als erstes Bundesland Konsequenzen auf diesen Nachrichten gezogen und die Lizenz nicht weiter verlängert.
Die Nachrichten über Sicherheitslücken schürten erste Zweifel
Schnell und einfach. Mit diesem Konzept hat die Luca-App für sich Werbung gemacht. Über das Einscannen eines Codes wurden alle wichtigen Kontaktdaten übermittelt, die bisher oft handschriftlich erfolgen mussten. Für die Nutzer selbst stand daher in erster Linie die Zeitersparnis im Vordergrund. Die ersten Berichte über Mängel der Anonymität machten schon kurz nach dem Start der App die Runde.
Würde es gelingen, die Daten zu entschlüsseln, stünde auch eine kriminelle Verwendung dieser Daten im Raum. In der Nutzung des ebenfalls entwickelten Schlüsselanhängers konnte zudem die Erstellung eines Bewegungsprofils nachgewiesen werden.
Die kürzlich erfolgten Nachrichten über verlangsamte Übermittlungen an das Gesundheitsamt. Die hohe Anzahl an Erkrankungen macht es ebenfalls immer schwerer, die Kontaktverfolgung aufrechtzuerhalten. Der Nutzen der Luca-App wurde daher mehr und mehr in Zweifel gezogen.
Die Gesundheitsämter sind durch Luca ebenfalls in die Kritik geraten
Die letzte Welle der Empörung über die Luca-App stammt von Berichten, die Nachweise enthielten, dass die Daten der App für die Zeugenermittlung verwendet wurden. Das widerspricht dem Datenschutz und entspricht nicht den Verwendungszwecken, zu denen sich die Nutzer der App bereiterklärt haben. Die oftmals unterbleibende Kontaktverfolgung hat den Nutzen weiter reduziert.
Geblieben ist in erster Linie die Gästeregistrierung sowie das Kontakttagebuch. Verantwortungsbewusste Nutzer, die positiv auf das Virus getestet wurden, haben auch weiterhin privat die Möglichkeit Personen aus dem eigenen Umfeld darüber in Kenntnis zu setzen.
Lassen noch weitere Bundesländer die Lizenz auslaufen, bleibt jedoch abzuwarten, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf das Fortbestehen der Luca-App hat.
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