Die Wissenschaft orientiert sich weiterhin am Vorbild der Natur
Seepocken Klebstoff – Wissenschaftler erhalten mit jeder weiteren Entdeckung innerhalb der Natur einen vergrößerten Ideenpool.
Als Inspiration diente den Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in neuesten Forschungsreihe die Seepocken.
Bei dieser Art handelt es sich um Gliederfüßler aus der Familie der Krebstiere.
Der Lebensraum von Seepocken liegt auf dem Meeresgrund. Beim Studium dieser Meeresbewohner haben Forscher beobachtet, dass es den Tieren gelingt, sich auf ganz unterschiedlichen Untergründen festzusetzen.
Die Temperatur des Wassers spielt hierbei ebenfalls keine Rolle, da Seepocken sowohl in tropischen als auch arktischen Gewässern zu finden sind.
Diese Entdeckung legte die Vermutung nahe, dass die Krebstiere eine Art Klebstoff produzieren, um nicht die Haftung zu verlieren.
Die Untersuchungen ergaben eine Kombination aus klebenden Eiweißen und öligen Substanzen.
Die Öle fungierten als Schutzschicht, um Verschmutzungen oder Feuchtigkeit nicht zum Ablösen der Seepocken von der jeweiligen Oberfläche führen zu lassen.
Auf Basis dieser Erkenntnisse startete das MIT mit der Entwicklung des vor kurzem vorgestellten Seepocken Klebstoffs.
In Versuchen stillte das Mittel Blutungen in Sekunden
Der entwickelte Leim nach dem Vorbild der Seepocken soll nicht im Baumarkt erhältlich sein, sondern in der Medizin zur Anwendung kommen. Geplant sei die Nutzung als Kleber zum Verschließen von Wunden. Die bisherige Gabe blutstillender Mittel ist mit einer nicht zu umgehenden Wartezeit verbunden.
Tests des Seepocken Klebstoffs hätten dagegen ergeben, dass sich Wunden schon binnen 15 Sekunden verschließen lassen. Der Kleber hätte diese Wirkung sogar beim Verschließen von Arterien unter Beweis gestellt. Die beteiligten Wissenschaftler zeigten sich zuversichtlich, mit dieser Entwicklung sogar Menschenleben retten zu können.
Der Seepocken Klebstoff soll auch in der Notfallmedizin zum Einsatz kommen
In der Notfallmedizin können Minuten über Leben und Tod entscheiden. Zu einem der ersten Anwendungsgebiete innerhalb der Medizin soll für den Seepocken Klebstoff daher die Hilfe bei Notfällen gehören. Denkbar wäre zum Beispiel das Stillen von Blutungen schwerverletzter Patienten auf dem Weg ins Krankenhaus oder die Versorgung eingeklemmter Verletzter nach Autounfällen. Tests haben gezeigt, dass sich der Klebstoff über mehrere Wochen nicht ablöst.
Dieser Zeitraum unterstützt die medizinische Behandlung und gibt auch dem Körper die erforderliche Zeit zur Selbstheilung. Bis der Kleber in Notfallsituationen zum Einsatz kommt, kann noch einige Zeit vergehen. Bis dahin arbeiten die Wissenschaftler an der Zuverlässigkeit auf menschlicher Haut, um in realen Szenarien ein wirksames Mittel anbieten zu können.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.