Der Handel zwischen den USA und Kanada kommt zum partiellen Stillstand
Trucker Proteste torpedieren den Handel – Seit sich am 9. Januar der sogenannte „Freedom Convoy“ in Kanada formierte, ist die Entschlossenheit der Trucker, ein Zeichen gegen die Coronamaßnahmen im Land zu setzen, nicht abgeschwächt. Seit der Ankunft in der kanadischen Hauptstadt Ottawa haben täglich weitere Protestaktionen stattgefunden. Ziele der Trucker ist es unter anderem dafür zu sorgen, dass die Impfpflicht für Kraftfahrer nicht umgesetzt wird.
Eine der neuesten Aktionen hat direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft im Land. Die Trucker blockieren in ihren Fahrzeugen derzeit die Ambassador Bridge. Diese Brücke bildet eine direkte Verbindung zwischen Michigan in den USA und Windsor in Kanada. Diese Brücke über dem Detroit River ist keineswegs ein zufällig gewähltes Ziel. Mehr als 8000 Frachtfahrzeuge passieren diese Brücke an einem regulären Tag.
Experten schätzen, dass bis zu 25 % aller Handelsgüter zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada diesen Punkt passieren. Der Freedom Convoy hat diesen Handelspunkt momentan zum Erliegen gebracht. Müssen die Handelsgüter auf anderem Weg ins Land gelangen, ist der wirtschaftliche Schaden schon ab dem ersten Tag messbar.
Ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht
Für viele Beobachter der Situation in Kanada ist ein Ende derzeit nicht in Sicht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Trucker weitere Proteste planen und sich nur durch eine als passend erachtete politische Antwort zum Umdenken bewegen lassen.
Ein Faktor, der den Truckern hierbei in die Hände spielt, ist die Solidarität und Unterstützung der Bevölkerung in der Provinz Ontario und landesweit.
Als Anfang der Woche beobachtet wurde, wie den Truckern der Zugriff auf Benzin durch die Polizei verweigert wurde, sprangen Bürger ein und versorgten die Fahrer über gefüllte Ersatzkanister mit neuem Treibstoff.
Diese Aktion hat einen hohen symbolischen Wert, da den Unterstützern der Trucker zwischenzeitlich auch mit Gefängnisstrafen gedroht wurde.
Justin Trudeau gerät durch die Proteste zunehmen unter Druck
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat angekündigt, „Das muss aufhören“. Diese entschiedenen Worte während einer Dringlichkeitsdebatte im kanadischen Parlament wurde gefolgt von dem Versprechen „mit allen Mitteln“ weitere Proteste der Trucker unterbinden zu möchten.
Gespräche mit den Fahrern sind dagegen kaum zustande gekommen. Die verhärteten Fronten im Hinblick auf den politischen Umgang mit Covid-19 sind derzeit auch in Kanada mehr als deutlich zu spüren. Leidet die Wirtschaft unter den anhaltenden Protesten, ist jedoch absehbar, dass auch von dieser Seite der Druck auf die kanadische Regierung deutlich ansteigen wird.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.