Der Ölmarkt lässt die deutschen Spritpreise deutlich ansteigen
Spritpreise-Explosion – Der Krieg in der Ukraine hat auch am Ölmarkt seine Spuren hinterlassen. Nach einem Fall der Preise aufgrund der unsicheren Lage ziehen jetzt die Preise für ein Barrel wieder kräftig an. Diese Preissteigerungen kommen auch an deutschen Tankstellen an. Diesel erreichte am Dienstag mit 2,15 Euro pro Liter eine erneute Preissteigerung im Vergleich zum am Montag bekanntgegebenen 2 Euro pro Liter.
Die gleiche Entwicklung haben auch die Benzinpreise durchgemacht. Für Super E10 sind Preise von 2,30 Euro pro Liter längst Realität geworden. Schon zum Wochenende oder Anfang nächster Woche scheinen sogar 3 Euro für einen Liter Benzin keine utopische Vorstellung mehr darzustellen. Nach den Anstiegen der Kosten für das Heizen und den Einkauf von Lebensmitteln erwartet die Verbraucher nun der nächste Schockmoment an der Zapfsäule.
Die Grünen setzen sich seit langem für höhere Spritpreise ein
Schon während des Wahlkampfs lautete die Devise von Bündnis 90/Die Grünen „Spritpreise rauf, Energiepreise runter“. In einer erzwungenen Energiewende sollen Autofahrer die finanzielle Unrentabilität des Fahrzeugs als Grund für den Umstieg auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel betrachten. Leicht in Vergessenheit geraten hierbei Berufspendler und Menschen, die auf dem Land leben.
Das dortige öffentliche Verkehrsnetz besteht entweder aus vereinzelten Bussen oder ist schlicht nicht existent. Unter den Preissteigerungen an den Tankstellen leiden auch körperbehinderte Menschen, für die das Auto ein ganz wesentlicher Bestandteil einer selbstständigen Gestaltung des Lebens darstellt. Was die Umwelt freut, kann dennoch mit sehr harten Einschnitten einhergehen.
Wird es Zeit für die politische Spritpreisbremse?
Der Einfluss der deutschen Politik auf den internationalen Ölmarkt ist relativ gering. Innerhalb Deutschlands verfügt die deutsche Ampel-Regierung durchaus über einen signifikanten Einfluss auf die Höhe des Spritpreises.

Derzeit beträgt die Energiesteuer auf Benzin 65,45 Cent pro Liter und auf Diesel 47,07 Cent. Hierbei handelt es sich nicht um den einzigen Betrag, der direkt in die Kasse des Staats fließt. Zusätzlich müssen auf Kraftstoffe 19 % Mehrwertsteuer entrichtet werden.
Während die Energiesteuer für viele Politiker ein heiliger Gral ist, an dem es nicht zu rütteln gilt, ließe sich die Mehrwertsteuer durchaus als eine schnelle Spritpreisbremse heranziehen. Den verminderten Steuersatz von 7 % anzuwenden würde Autofahrer- und die Logistikbranche entlasten, ohne die Steuereinnahmen auf dramatische Weise zu reduzieren.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.