Nun ist das ICARUS-Projekt gestoppt
ICARUS-Projekt – Im August 2018 ging das Projekt ICARUS auch im Weltall an den Start. Die ISS-Besatzung installierte eine Antenne an der Außenwand. Ziel war es, Bewegungen kleinerer Lebewesen auf unserem Planeten zu erfassen.
Seit März 2021 lieferten Funkchips im Miniaturformat Daten über verschiedene Vogelarten. Die Leitung des weltumfassenden IICARUS-Projekts lag beim Max-Planck-Institut für Verhaltensforschung und der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau.
Doch nach dem Einmarsch in die Ukraine wurde das wissenschaftliche Experiment gekündigt, vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und der russischen Weltraumorganisation in Moskau.
Dabei waren die Ergebnisse der bisherigen ICARUS-Forschung vielversprechend. Die Miniaturchips an Schnepfen, Kuckucken und weiteren 13 Arten lieferten neue Erkenntnisse über die Wanderwege der gefiederten Erdbewohner. Beispielsweise beherrscht der Kuckuck eine Flugroute von Indien über den Ozean bis nach Afrika.
Auf dem ICARUS-Programm stand die Erweiterung auf Fledermäuse und Insekten. Der geringe Umfang der Sender gibt es mittlerweile her, dass man auch kleinere Tierarten bei ihrer Nahrungssuche verfolgen kann.
ICARUS-Projekt – Bewegungen kleinerer Lebewesen auf unserem Planeten erfassen
Die ICARUS-gechipten Tiere geben nicht nur Erkenntnisse über sich selbst preis. Sie suchen sich die besten Überlebenschancen da, wo sie gute Bedingungen finden.
Und gerade die verändern sich. Die Wissenschaft erfährt durch den Vogelzug eine Menge über die ökologischen Entwicklung einzelner Gebiete.
Sie kann genauer bestimmen, wo die biologische Vielfalt gefährdet ist.
Die Bewegung der Vögel enthüllt damit auch eine Menge über die Lebensqualität der menschlichen Bewohner.
ICARUS wurde bereits 2002 von internationalen Wissenschaftlern und Regierungsvertretern gegründet, weil die Kenntnisse über die Bewegungen von Reptilien, Insekten und Kleinsäugern noch in den Kinderschuhen stecken.
Die amerikanische Yale Universität leistete große Beiträge.
Mit fortschreitender Technik entstand das Ziel, weltweite Plattformen für den Austausch unter Wissenschaftlern zu schaffen. Man setzte auf ehrenamtliche Tierbotschafter, die für das Einsetzen der Chips sorgen.
International Cooperation for Animal Research Using Space
Noch ist das Projekt ICARUS nicht vollständig verloren. Der Name steht für „International Cooperation for Animal Research Using Space“.
Das zuständige Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz bekommt zwar keine Daten mehr von der ISS. Doch man hofft auf einen Kleinsatelliten deutscher Herkunft, der sie empfangen kann.
Einiges ist per Hand auswertbar, beispielsweise die Rückkehr der Vögel ins heimische Nest.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.