Bundesverband der Deutschen Industrie warnt vor Insolvenzen
Betrieben droht durch Energiekrise die Pleite – Für Privathaushalte stellen die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten eine immense Belastung dar. In der Wirtschaft finden sich Betriebe derzeit vor einer ähnlich großen Herausforderung wieder.
Kosten für Strom oder Gas nicht mehr bezahlen zu können, ist für ein Unternehmen mit angeschlossener Produktionshalle oftmals mit dem Aus verbunden.
Unternehmen erhalten zudem aktuell keinen Schutz vor einer Abtrennung vom Stromnetz oder der Gasversorgung.
Reichen die finanziellen Mittel nicht aus, um den monatlichen Zahlungsverpflichtungen gerecht zu werden, sind deutsche Unternehmen auf sich allein gestellt.
Vor dieser drohenden Entwicklung warnt derzeit auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Laut Schätzungen des Verbands droht in diesem Herbst und Winter jedem dritten Betrieb die Pleite.
Erste Beispiele sind schon heute bekannt
Hersteller von Toilettenpapier konnten sich zu Beginn der Pandemie nicht über eine mangelnde Nachfrage beschweren.
Umso überraschender mussten Kunden die Insolvenz des Herstellers Hakle zur Kenntnis nehmen.
Der traditionsreichen Marke war es nicht gelungen, sich aufgrund der steigenden Herstellungskosten weiterhin am Markt behaupten zu können.
Wirtschaftsexperten befürchten, dass Hakle nur der Anfang einer Welle von Insolvenzen darstellt.
Einer Umfrage des BDI zufolge sehen 34 % der befragten Betriebe durch die steigenden Kosten ihre Existenz gefährdet.
Justizministerium erwägt Änderung des Insolvenzrechts – Betrieben droht durch Energiekrise die Pleite
Ist ein Unternehmen zahlungsunfähig und weigert sich Insolvenz zu beantragen, stellt dies den Tatbestand der Insolvenzverschleppung dar.
Die Parteien der Ampel-Regierung sehen darin in der momentanen Ausgangssituation einen Nachteil für die Wirtschaft. Aus dem Justizministerium wurden daher Pläne bekannt, diese rechtliche Verpflichtung für einen begrenzten Zeitrahmen zu lockern.
Das würde den Unternehmen mehr Zeit geben, um Investoren oder auch staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit einem gestellten Insolvenzantrag rückt die Rettung dagegen in weite Ferne, da allein das Wort Insolvenz bereits mit einem Stigma verbunden ist.
Der Zeitplan für die Umsetzung der Lockerungen steht derzeit noch nicht fest.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.