Steigerung der Insolvenzen aufgrund der aktuellen Krisen nur bedingt befürchtet
Unternehmens Insolvenzen – Es ist unbestritten, dass die aktuellen Krisen eine Herausforderung für die Gesamtwirtschaft von Europas größter Volkswirtschaft darstellen.
Gemeint sind die Energie- und die Rohstoffkrise, höhere Finanzierungskosten durch steigende Zinsen und dazu noch erhebliche Verzögerungen in den Lieferketten.
Schließlich kommen noch erhöhte Lohn- und Gehaltskosten aufgrund der Inflation dazu.
Ob sich all das auch in Form von steigenden Insolvenzen äußern wird, bewerten Fachleute und Institutionen unterschiedlich.
Die Bundesagentur für Arbeit beispielsweise erhöht zwar das Budget für Insolvenzgelder, erwartet selbst aber keine große Insolvenzwelle.
Anders sehen das Experten von Allianz Trade, einem Warenkreditversicherer, die eine Steigerung der Firmeninsolvenzen von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr sehen.
Allerdings muss hierbei auch berücksichtigt werden, dass es in den Vorjahren nur eine relativ niedrige Zahl an Insolvenzen gab.
Auch unabhängige Sanierungsexperten und Insolvenzanwälte betrachten die genannten Krisen als große Gefahr für die Wirtschaft.
Argumentiert wird dies mit den direkten Zusammenhängen von Energiekosten, Inflation und sinkender Nachfrage.
Auch das Wirtschaftsministerium rechnet mit einer Rezession im Winter, trotz des unerwartet guten 3. Quartals mit einer Steigerung von 0,3 Prozent gegenüber dem 2. Quartal.
Ob diese Rezession aber Insolvenzen nach sich zieht, ist unklar.
Lösungsansätze für Insolvenzrisiken verändern sich
Während man in der Vergangenheit oftmals eine Stundung oder eine Verlängerung für die Rückzahlung von Verbindlichkeiten verhandeln konnte, ist diese Möglichkeit erheblich schwieriger geworden.
Grund hierfür sind die steigenden Zinsen, mit denen die Zentralbanken ihrerseits die Inflation bekämpfen wollen, mit denen sich aber die Kapitalkosten der Unternehmen erhöhen.
Es ist ein Teufelskreis, der sich hier öffnet und im Falle einer Rezession nur schwer zu durchbrechen scheint.
Hoffnung bietet das Insolvenzbudget der Bundesagentur für Arbeit – Unternehmens Insolvenzen
Mit einem Budget in Höhe von 900 Millionen Euro für das Jahr 2023 möchte die Bundesagentur in der Lage sein, die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten in Insolvenzbetrieben übernehmen zu können. Damit könnten bis zu drei Großbetriebe sowie eine durchschnittliche Zahl von mittelgroßen Betrieben gesichert werden.
Insgesamt wird von allen Beteiligten ein schwieriges Jahr 2023 erwartet.
Man sollte bei all dem aber nicht vergessen, dass Zyklen zu einer freien Wirtschaftsordnung dazugehören, ebenso wie Marktbereinigungen, die oftmals aber auch Chancen sind.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.