„Die Rente ist sicher“
Sagte der damalige Bundesminister für Arbeit- und Sozialordnung Norbert Blüm während der Bundestagsdebatte am 10.10.1995.
Er hatte dies nicht zum ersten Male geäußert, aber dieser Satz brannte sich besonders während der Debatte zum Rentenreformgesetz in das kollektive Gedächtnis der Deutschen.
Nun, gute 28 Jahre später, ist jedem klar geworden, dass es gewaltiger Anstrengungen bedarf, um diesen Satz auch nur annähernd für die nächsten Jahre gelten zu lassen.
Man muss Herrn Blüm dabei auch ein wenig reinwaschen, denn zum Abschluss seiner damaligen Rede sagte er in dann doch weiser Voraussicht: „Da helfen Worte nicht allein!“
Prognosen können immer nur gegeben werden auf Basis der zu dem Zeitpunkt des gesagten Bekannten.
Da der Ablauf der Geschehnisse sich speziell in den letzten 10 Jahren als nur ganz kurzfristig überschaubar gestaltet hat, ist auch das von Blüm so euphorisch Verkündete einzukassieren.
Nichts ist sicher
Heute könnte man mit Fug und Recht eher sagen, dass überhaupt nichts sicher ist (außer dem Egoismus) und die Rente schon einmal gar nicht.
Da stets weniger Beitragszahler mit steigender Tendenz immer mehr Rentner versorgen müssen (dies ebenfalls mit steigender Tendenz) ist das Rentensystem nur noch durch Zuschüsse aus der Steuerkasse aufrecht zu halten.

Dass dies nicht ewig der Fall sein kann und eine konkrete politische Lösung dafür mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Wählerstimmen kosten wird (weitere Erhöhung des Eintrittsalters zum Beispiel) ist auch keine Lösung in Sicht.
Ein zu heißes Eisen für unsere windschnittige Politikergeneration.
Wer jedoch in den nächsten 10 – 20 Jahren in den Ruhestand gehen will, muss sich darüber im Klaren sein, dass er zur Absicherung seines bis dato gewohnten Lebensstandards einiges an privater Vorsorge treffen sollte.
Die Schere klafft auseinander – Die Rente ist sicher
Die entsprechenden Angebote und Möglichkeiten hierzu sind ebenso bekannt wie die Erkenntnis, dass dies für viele Bürger jedoch eine nicht zu überspringende Hürde aufgrund des eher geringeren Verdienstes sein wird.
Somit wird die Rente, wenn überhaupt, zu einer Grundsicherung im Alter, die jedoch, wenn sie nicht zeitig durch private Initiativen aufgestockt wird, keinesfalls den Lebensstandard erfüllen wird, den viele Einzahler in die Rentenkasse bis dato gewohnt waren.
Lösungen, die für alle umsetzbar sind und welche die soziale Schere nicht weiter auseinander klaffen lassen, sind nicht in Sicht.
Und so bleiben die einzigen Nutznießer dieser Situation einmal mehr die Anbieter der privaten Vorsorge.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.