Eritreer liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei
Beim Eritrea-Festival in Gießen kam es am vergangenen Wochenende erneut zu heftigen Ausschreitungen und Krawallen.
Über 1.000 Polizisten waren dieses Jahr im Einsatz und im Laufe der Randale zog die Polizei noch zusätzliche Kräfte aus ganz Hessen zusammen.
Während den Ausschreitungen wurde der Busverkehr in der Gießener Innenstadt vorübergehend ausgesetzt.
Unbeteiligte Einwohner mussten sich in Sicherheit bringen, Händler ihre Geschäfte schließen.
Polizei meldet 26 verletzte Beamte beim Eritrea Festival
Sachbeschädigungen, Stein- und Flaschenwürfe, Rauchbomben, 26 verletzte Polizisten, davon sieben Schwerverletzte.
So liest sich die teilweise Bilanz eines Festivals, das die Veranstalter vom Zentralrat der Eritreer in Deutschland e. V. als „Familienfest“ bezeichnen.
Stadt Gießen scheitert an den Gerichten mit Verbot
Aufgrund der schlechten Erfahrungen in den vergangenen Jahren hatte die Stadt Gießen im Vorfeld versucht, die Veranstaltung verbieten zu lassen.
Mit diesem Vorstoß scheiterte sie an den zuständigen Gerichten.
Die Veranstalter hatten zuvor Widerspruch gegen das Verbot eingelegt.
Präsident Isayas Afewerki regiert Eritrea seit 30 Jahren als Diktator.
Nach Meinung von Fachkundigen ist das Eritrea-Festival eine Propagandaveranstaltung seines Regimes.
Dieser Ansicht widerspricht Oton Johannys Russom vom Vorstand des Zentralrates der Eritreer vehement.
Der Vorwurf sei „völlig haltlos“.
Regimegegner verantwortlich für Ausschreitungen – Eritrea Festival
Als unstrittig gilt, dass die Krawalle von Gegnern der Veranstaltung ausgingen. Viele Unruhestifter hätten versucht, die Absperrungen zu durchbrechen, um auf das Festivalgelände zu gelangen.
Unterdessen läuft die politische Aufarbeitung der Ereignisse. Scharfe Kritik äußerten Vertreter der CDU, FDP sowie der AfD.
Auch der Gießener Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher (SPD) zeigte sich entsetzt.
Dass zigtausende Bürger in ihrem Alltag eingeschränkt worden seien und Händler ihrem Gewerbe nicht mehr nachgehen konnten, werfe die Frage auf, ob all das noch im richtigen Verhältnis zu dem Wunsch des Veranstalters stünde, ein Fest zu feiern?
Diese Frage sei auf allen Ebenen – politisch wie juristisch – aufzuarbeiten.
Eritrea Festival – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.