Ist die Generation Z wirklich arbeitsscheu?
Über die Menschen, die zwischen 1999 und 2007 geboren wurden, gibt es viel Urteile, darunter vielleicht auch Vorurteile.
„Generation Z“ genannt, werden die jungen Leute oft als mehr oder weniger arbeitsscheu angesehen.
Sie gelten oft als diejenigen, die genau wissen, was sie von der Gesellschaft bekommen dürfen, und das auch vollumfänglich einfordern.
Ob dieses Bild stimmt, hat sich der Automobilzulieferer Continental gefragt und das Meinungsforschungsinstituts YouGov mit einer repräsentativen Umfrage beauftragt.
Generation Z gleicht vorangegangenen Generationen
Die Generation Z ist demnach gar nicht viel anders gepolt als arbeitende Menschen ihrer Eltern- und Großelterngenerationen.
Befragt wurden 16- bis 24-Jährige. 14 % von ihnen streben eine Karrierelaufbahn an.
Für 77 % nimmt die Erwerbstätigkeit eine wichtige Rolle im Leben ein.
Die Vergleichswerte der 25- bis 57-Jährigen (mittlere Gruppe) liegen bei 7 % bzw. bei 80 %.
Würden die Jüngeren den Arbeitsplatz wechseln, wenn sie dort ein höheres Gehalt bekommen?
Das bejahen 78 % der Generation Z, während die mittlere Gruppe bei 71 % liegt.
Die Älteren (58 bis 67 Jahre) stimmen mit 56 % zu. Von ihnen liegt nur noch einem Prozent die Karriere am Herzen.
Für die mittlere wie auch die ältere Gruppe ist die Work-Life-Balance sogar wichtiger als für die Generation Z.
Bei den Fragen nach Selbstverwirklichung im Job und einem persönlichen Beitrag für die Gesellschaft lag die Generation Z mit der mittleren Gruppe gleichauf.
Mit 67 % gab sie nur 8 % mehr als ihre Elterngeneration an, was den Wechsel betrifft, wenn ein anderes Unternehmen größere Flexibilität bietet.
Arbeitsmarkt wird zum Arbeitnehmermarkt – nicht nur für Generation Z
Fachleute gehen davon aus, dass der Arbeitsmarkt sich hin zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt.
Die Unternehmen sollten sich darauf einstellen, bessere Arbeitszeiten zu gewähren und im Umgang mit der Arbeitnehmerschaft sensibler zu werden.
Die Generation hat demnach keine wesentlich anderen Ansprüche, aber sie wagt es, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren. Langfristig hätten die Firmen dann weniger unter Personalmangel zu leiden, die sich flexibler zeigen.
Zu den Überlegungen der heutigen Zeit gehört auch die 4-Tage-Woche. Dazu gibt es bereits erste Experimente.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.