Deutsche Industrie erleidet enormen Auftragsrückgang wie seit 2020 nicht mehr
Deutsche Industrie Auftragsrückgang – Das Statistische Bundesamt hat alarmierende Zahlen veröffentlicht, die auf einen beispiellosen Rückgang der Auftragslage in der deutschen Industrie im Juli 2023 hinweisen.
Demnach schrumpfte das Neugeschäft um erhebliche 11,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Diese drastische Verschlechterung der Auftragslage hat die Erwartungen von Ökonomen deutlich übertroffen, die lediglich einen Rückgang von etwa 4 Prozent prognostiziert hatten.
Im Juni hingegen waren die Aufträge noch um bemerkenswerte 7,6 Prozent angestiegen.
Die Analyse der Daten zeigt, dass ein erheblicher Teil des Rückgangs auf die außergewöhnlich hohe Zahl von Großaufträgen im Vormonat zurückzuführen ist.
Insbesondere der Flugzeughersteller Airbus hatte im Juni einen rekordverdächtigen Auftrag über 900 Flugzeuge platziert, was in der Sparte zu einem massiven Einbruch von 54,5 Prozent im Juli führte.
Wenn man diese außergewöhnlichen Großaufträge aus der Berechnung herausnimmt, verzeichneten die Aufträge im Juli sogar einen leichten Anstieg um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt berichtet.
Bundeswirtschaftsministerium warnt vor anhaltender Wirtschaftsflaute
Im Dreimonatsvergleich von Mai bis Juli ergibt sich ebenfalls ein positiveres Bild, da die Aufträge um 3,1 Prozent zulegten. Dennoch warnt das Bundeswirtschaftsministerium davor, dass eine nachhaltige Belebung der Wirtschaft aufgrund des getrübten Geschäftsklimas und der unsicheren globalen Wirtschaftslage vorerst nicht absehbar ist.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist der massive Rückgang der Aufträge aus dem Inland, der im Juli 9,7 Prozent betrug. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die anhaltend hohen Energiepreise und die steigenden Zinsen beeinflusst, die die Nachfrage der heimischen Wirtschaft dämpfen.
Auch die Nachfrage aus dem Ausland verzeichnete einen drastischen Rückgang von 12,9 Prozent, wobei es eine positive Ausnahme gibt: Die Aufträge aus anderen EU-Staaten stiegen um 4,1 Prozent.
EDV und Maschinenbau besonders von Rückgang betroffen – Deutsche Industrie Auftragsrückgang
In Bezug auf die Branchen gab es erhebliche Unterschiede. Besonders betroffen waren die Bereiche EDV und optische Geräte, deren Aufträge um 23,6 Prozent zurückgingen.
Elektrische Ausrüstungen verzeichneten einen Rückgang von 16,7 Prozent, während der Maschinenbau einen Einbruch von 8,7 Prozent erlebte. Eine Ausnahme bildete die KFZ- und KFZ-Teile-Branche, die ein Plus von 2,7 Prozent verzeichnete.
Die Metallerzeugung wuchs um 1 Prozent, und die Chemiebranche verzeichnete ein leichtes Wachstum von 0,5 Prozent.
Deutsche Industrie Auftragsrückgang – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.