Immer mehr Arbeitnehmer müssen sich wegen psychischen Erkrankungen krankschreiben
Psychische Erkrankungen Arbeitnehmer – Die jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2022 werfen ein besorgniserregendes Licht auf die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern in Deutschland.
Mit einem Rekordhoch von 132 Millionen Krankheits- oder Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen sieht sich das Land mit einer deutlichen Zunahme im Vergleich zum Vorjahr konfrontiert.
Im Jahr 2022 erreichte die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen ein Allzeithoch von 132 Millionen Tagen, verglichen mit 126 Millionen Tagen im Jahr 2021.
Die Zahlen verdeutlichen eine bedenkliche Langzeitentwicklung:
Seit 2002 hat sich die Anzahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen von 61 Millionen Tagen mehr als verdoppelt.
Experten führen den Anstieg auf eine Kombination aus verschiedenen Faktoren zurück.
Neben den Auswirkungen von Krisensituationen wie der Corona-Pandemie wird auch ein offenerer Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft beobachtet.
Zusätzlich tragen neue Belastungen durch Veränderungen in der Arbeitswelt, wie die fortschreitende Digitalisierung und der Wandel von Arbeitsstrukturen, zu diesem Trend bei.
Die Aufschlüsselung nach Geschlecht zeigt, dass Frauen mit einer Zunahme von 2,7 Prozent auf 77 Millionen Krankheitstage stärker betroffen sind als Männer, bei denen ein Anstieg von 7,8 Prozent auf 55 Millionen Tage verzeichnet wurde.
Die durchschnittliche Ausfallzeit aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen lag bei 32 Tagen pro Fall.
Dies ist fast dreimal so lang wie die durchschnittliche Ausfalldauer bei anderen Diagnosegruppen, was die Schwere und Komplexität psychischer Erkrankungen unterstreicht.
Gesundheitssektor und öffentliche Verwaltung besonders betroffen
Besonders auffällig sind die hohen Krankheitstage in bestimmten Berufsfeldern.
Der Gesundheitssektor, die öffentliche Verwaltung sowie Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kitas meldeten überdurchschnittlich viele Fehltage wegen psychischer Erkrankungen.
Bemerkenswert ist auch, dass 42 Prozent der vorzeitigen Renteneintritte im Jahr 2022 aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit auf psychische Belastungen zurückzuführen waren.
Wirtschaftlicher Schaden von 17,2 Milliarden Euro – Psychische Erkrankungen Arbeitnehmer
Die volkswirtschaftlichen Kosten sind beträchtlich: 2022 verursachten psychische und Verhaltensstörungen Produktionsausfallkosten in Höhe von 17,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Angesichts dieser Entwicklung fordert die Partei Die Linke konkrete Maßnahmen.
Dazu zählen eine Anti-Stress-Verordnung, flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen und Personalbemessungsgrenzen, um Überlastung und Personalmangel in den Griff zu bekommen.
Psychische Erkrankungen Arbeitnehmer – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.