Arbeitszeit auf Rekordniveau: Die Arbeitsrealität der Deutschen
Arbeitszeit auf Rekordniveau – Im Jahr 2023 erreichte das Arbeitsvolumen in Deutschland einen bisher unerreichten Höchststand seit der Wiedervereinigung.
Obwohl die Konjunktur schwächelt, zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), dass die abhängig Beschäftigten im vergangenen Jahr insgesamt rund 55 Milliarden Stunden arbeiteten.
Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren dar.
Interessanterweise sinkt jedoch die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Beschäftigten kontinuierlich.
Die Gründe hierfür liegen unter anderem in der verstärkten Teilzeitarbeit, insbesondere bei Frauen.
Obwohl die Erwerbsbeteiligung von Frauen zwischen 1991 und 2022 um 16 Punkte auf 73 Prozent gestiegen ist, bleibt ein beträchtlicher Anteil in Teilzeit beschäftigt.
Ungenutztes Potenzial und geschlechtsspezifische Unterschiede – Arbeitszeit auf Rekordniveau
Die hohe Teilzeitquote bedeutet, dass das Potenzial von Frauen auf dem Arbeitsmarkt teilweise ungenutzt bleibt.
Viele Frauen würden gerne mehr arbeiten, jedoch hindern sie Strukturen und Umstände daran.
Darüber hinaus zeigen sich nach wie vor geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Verteilung von Erwerbs- und Hausarbeit.
Während Frauen immer noch mehr Zeit mit Kinderbetreuung und Hausarbeit verbringen, arbeiten Männer im Durchschnitt längere Stunden.
Empfehlungen für eine gerechtere Arbeitszeitgestaltung – Arbeitszeit auf Rekordniveau
Um das Arbeitsmarktpotenzial von Frauen besser zu nutzen und Ungleichheiten abzubauen, empfiehlt das DIW Reformen der Lohnsteuerklassen und des Ehegattensplittings.
Dadurch könnten Anreize geschaffen werden, die es Frauen ermöglichen, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten und über die Minijob-Grenze hinaus zu arbeiten.
Es bedarf jedoch auch einer verstärkten Unterstützung seitens der Politik, insbesondere durch den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und die Förderung von Elternzeitregelungen für Väter.
Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) – Arbeitszeit auf Rekordniveau
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zählt zu den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten Deutschlands. Es wurde 1925 gegründet und hat seinen Sitz in der deutschen Hauptstadt Berlin. Als unabhängige, gemeinnützige Einrichtung widmet sich das DIW der anwendungsorientierten Wirtschaftsforschung und wirtschaftspolitischen Beratung.
Mit einem multidisziplinären Team von Ökonomen, Sozialwissenschaftlern und anderen Experten erforscht das Institut wichtige ökonomische und sozialpolitische Fragestellungen auf nationaler sowie internationaler Ebene. Die Forschungsbereiche umfassen unter anderem Konjunktur und Wachstum, Finanzmärkte, Umweltökonomie, Bildung und Arbeitsmärkte, und sie tragen so zur wissenschaftsbasierten Politikberatung bei.
Das DIW veröffentlicht wöchentlich das „DIW-Wochenbericht“ und mehrmals im Jahr das „DIW Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung“. Darüber hinaus liefert das Institut mit dem jährlichen „DIW Berlin Jahresbericht“ und dem „SOEP“ – dem Sozio-oekonomischen Panel, einer der weltweit umfangreichsten Datenquellen zur Lebenssituation von Personen in Deutschland – wichtige Beiträge sowohl für die Forschung als auch für die Gesellschaft.
Durch seine fundierte Arbeit geniesst das DIW hohes Ansehen sowohl in der wissenschaftlichen Gemeinschaft als auch bei politischen Entscheidungsträgern und ist ein wichtiger Bestandteil der wirtschaftspolitischen Diskussion in Deutschland.
Arbeitszeit auf Rekordniveau – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.