Industrie- und Dienstleistungsunternehmen stark von Auftragsmangel betroffen
Auftragsmangel in Deutschland 2024 – Der Auftragsmangel in deutschen Unternehmen hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen, was die wirtschaftliche Entwicklung hemmt. Im April 2024 berichteten 39,5 Prozent der Industriebetriebe und 32,4 Prozent der Dienstleistungsunternehmen über fehlende Aufträge, eine Zunahme gegenüber den Vormonaten.
Seit Januar ist der Anteil der von Auftragsmangel betroffenen Industriebetriebe um 2,6 Prozentpunkte gestiegen. Besonders stark betroffen sind Textilhersteller, bei denen 61,5 Prozent von Auftragsmangel berichten, sowie Papierhersteller mit 53,9 Prozent.
Energie- und Chemieindustrie leiden ebenfalls unter Auftragsmangel
Auch energieintensive Branchen wie die Metallerzeugung (50,6 Prozent) und die chemische Industrie (46,6 Prozent) leiden unter signifikanten Auftragsrückgängen. Im Vergleich dazu sind Getränke- und Futtermittelhersteller sowie die Automobilindustrie mit 29,2 Prozent weniger stark betroffen.
Im Dienstleistungssektor sind es insbesondere Personalagenturen, die mit einem Anteil von 63,9 Prozent stark unter Auftragsmangel leiden. Dies weist auf eine generelle Verlangsamung des Arbeitsmarktes und der wirtschaftlichen Aktivität hin.
Auftragsmangel bremst deutsche Wirtschaft aus – Auftragsmangel in Deutschland 2024
Das IFO-Institut stellt fest, dass der anhaltende Auftragsmangel eine signifikante Bremse für die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands darstellt.
Diese Situation wird durch die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes untermauert, die für März einen unerwarteten Rückgang in den Industrieaufträgen zeigen, entgegen der allgemeinen Erwartung eines Anstiegs.
ifo Geschäftsklimaindex Hintergrund – Auftragsmangel in Deutschland 2024
Der ifo Geschäftsklimaindex ist einer der zentralen Wirtschaftsindikatoren Deutschlands und wird vom ifo Institut monatlich veröffentlicht.
Er gibt wichtige Einsichten in die aktuelle Konjunkturlage und die wirtschaftlichen Erwartungen der Unternehmen in Deutschland.
Seine Bedeutung liegt insbesondere in der Frühwarnfunktion für die konjunkturelle Entwicklung des Landes.
Der Index basiert auf einer Befragung von rund 9.000 Führungskräften aus verschiedenen Branchen der Wirtschaft, darunter das verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe, der Groß- und Einzelhandel.
Diese Unternehmen werden nach ihrer gegenwärtigen Geschäftslage und ihren Erwartungen für die nächsten sechs Monate befragt. Die Antworten werden in zwei Teilen ausgewertet: zum einen die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und zum anderen die Geschäftserwartungen.
Die zusammenfassende Bewertung dieser beiden Komponenten bildet den Geschäftsklimaindex. Ein steigender Indexwert signalisiert eine positive Entwicklung, während ein fallender Wert auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage hindeutet.
Da der Index auf der Selbstauskunft von Unternehmensverantwortlichen beruht, spiegelt er eine große Bandbreite an Erfahrungs- und Erwartungswerten wider, die als realitätsnahe Einschätzung der Wirtschaftslage betrachtet werden können.
Durch seine Zuverlässigkeit und Aussagekraft ist der ifo Geschäftsklimaindex ein unverzichtbares Werkzeug für Wirtschaftsforscher, Politiker und Investoren. Diese nutzen den Index, um Entscheidungen mit Bezug auf Investitionen, Personalplanung oder Wirtschaftspolitik zu treffen.
Auch auf den Finanzmärkten hat der Index großen Einfluss, da er als Indikator für die wirtschaftliche Dynamik Deutschlands oft unmittelbare Reaktionen auf den Aktien-, Anleihen- und Devisenmärkten auslöst.
Auftragsmangel in Deutschland 2024 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.