Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes
Gründung des Roten Kreuzes – Das „Rote Kreuz“ ist eine der weltweit bekanntesten humanitären Organisationen, die ihren Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat.
Die Idee für die Gründung des Roten Kreuzes geht auf den Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant zurück, dessen Erlebnisse während einer der brutalsten Schlachten Europas ihn tief prägten und zu einer Massenbewegung führten, die Leben rettet und die Menschenwürde in Krisenzeiten verteidigt.
Schlacht von Solferino: Der Wendepunkt
Am 24. Juni 1859 tobte die Schlacht von Solferino, ein entscheidendes Gefecht im Zuge des zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieges.
Die französische und piemontesische Armee traf auf die Truppen des österreichischen Kaisers.
Zehntausende von Soldaten wurden getötet oder verwundet.
Henry Dunant war zufällig in der Region und wurde Zeuge des unvorstellbaren Leids und der mangelnden medizinischen Versorgung der Verwundeten.
Er konnte diesen Anblick nicht ignorieren und begann, spontane Hilfe zu organisieren.
„Eine Erinnerung an Solferino“: Die Initialzündung Gründung des Roten Kreuzes
Tief bewegt von seinen Erlebnissen, schrieb Dunant 1862 das Buch „Eine Erinnerung an Solferino“ (orig. „Un souvenir de Solférino“).
Darin schilderte er die Gräuel der Schlacht und rief zur Formierung neutraler Hilfsgesellschaften auf, die in Kriegszeiten, unabhängig von der Nation, den Verwundeten helfen sollten.
Dieses Werk fand eine breite internationale Resonanz.
Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK)
Im Februar 1863 wurde in Genf eine private Versammlung einberufen, die als erster Schritt zur Verwirklichung von Dunants Idee gesehen werden kann.
Diese Versammlung bestand aus fünf prominenten Genfer Bürgern, darunter Dunant selbst, und führte zur Gründung des „Komitées der Fünf“.
Noch im gleichen Jahr fand die erste internationale Konferenz in Genf statt.
Erste Genfer Konvention – Gründung des Roten Kreuzes
Die Bemühungen des „Komitées der Fünf“ trugen bereits 1864 Früchte, als die erste Genfer Konvention verabschiedet wurde.
Diese Vereinbarung, die vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ausgearbeitet wurde, legte grundlegende Prinzipien für den internationalen Umgang mit verwundeten und kriegsgefangenen Soldaten fest.
In dieser Konvention wurde das rote Kreuz auf weißem Hintergrund als Schutzzeichen etabliert.
Ausbreitung und Etablierung
In den folgenden Jahren verbreitete sich die Idee des Roten Kreuzes rasant.
Nationale Gesellschaften des Roten Kreuzes wurden in vielen Ländern gegründet, die nach dem Vorbild des IKRK arbeiteten.
Diese Organisationen engagierten sich nicht nur in Kriegen, sondern auch bei Naturkatastrophen und anderen humanitären Krisen.
Henry Dunant: Ein Leben für die Menschlichkeit
Henry Dunant erhielt 1901 den ersten Friedensnobelpreis für seine Pionierarbeit und seine anhaltenden Bemühungen um humanitäre Hilfe. Trotz persönlicher Rückschläge und finanzieller Schwierigkeiten widmete er sein Leben der Verbesserung der Lebensbedingungen in Kriegszeiten.
Die Gründung des Roten Kreuzes markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der humanitären Hilfe. Die Prinzipien der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit, auf denen das IKRK und die nationalen Gesellschaften basieren, sind bis heute Kern der Organisation.
Henry Dunants Vision hat unzähligen Menschen in Krisenzeiten Hoffnung und Unterstützung gebracht und setzt weltweit Standards für humanitäres Engagement.
Gründung des Roten Kreuzes – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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