Ifo-Umfrage zeigt, dass deutsche Unternehmen weniger in Deutschland, dafür mehr ins Ausland investieren wollen
Deutsche Unternehmen kritisieren Bürokratie und steuerliche Hürden in Deutschland
Deutsche Unternehmen wollen weniger in Deutschland investieren – Die Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen in der eigenen Heimat ist laut einer umfassenden Umfrage des Ifo-Instituts stark rückläufig.
Die Ergebnisse zeichnen ein beunruhigendes Bild für den Wirtschaftsstandort Deutschland:
Rund 91 Prozent der befragten Unternehmen bemängeln die hohe und weiter wachsende Bürokratie, die den Investitionsfluss in Deutschland zunehmend lähmt.
Insgesamt wurden 1.763 Unternehmen befragt, von denen fast die Hälfte, nämlich 46 Prozent, ihre Investitionspläne aufgrund der bürokratischen Belastungen in den letzten zwei Jahren deutlich reduziert haben.
Mehr als jeder sechste Betrieb, 18 Prozent, plant, seine Investitionen ins Ausland zu verlagern, um den Anforderungen des deutschen Systems auszuweichen.
Die Umfrage zeigt, dass viele Unternehmen die umfangreichen deutschen Regelungen, insbesondere das Lieferkettengesetz und das komplexe Steuerrecht, als Hauptprobleme für ihre Investitionszurückhaltung sehen.
Vor allem große Familienunternehmen, die in der deutschen Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen, erwägen stark, ihre Investitionen in andere Länder zu verlagern.
Von diesen Firmen gaben 42,6 Prozent an, dass sie vermehrt außerhalb Deutschlands investieren wollen.
Diese Entwicklung ist laut dem Ifo-Institut von erheblicher Bedeutung, da eine Kapitalverlagerung ins Ausland die inländische Wirtschaftskraft schwächen könnte.
Unternehmen kritisieren schleppende Digitalisierung
Die Unternehmen bemängeln neben der Bürokratie besonders die schleppende Digitalisierung in Deutschland.

Viele digitale Prozesse, die die Geschäftsabläufe effizienter gestalten könnten, seien entweder noch nicht vorhanden oder funktionierten nicht zuverlässig.
In den Antworten der Befragten kristallisierte sich eine Hauptkritik an Bund und Ländern heraus, die für die regulatorischen und digitalen Voraussetzungen zuständig sind.
Die Kommunen hingegen wurden weniger als Hindernis wahrgenommen.
Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland könnte weiter geschwächt werden – Deutsche Unternehmen wollen weniger in Deutschland investieren
Laut dem Ifo-Institut verdeutlichen diese Umfrageergebnisse die potenziellen Gefahren für den deutschen Wirtschaftsstandort.
Die Verlagerung von Investitionen ins Ausland könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf dem globalen Markt beeinträchtigen.
Auch die Arbeitsmarktlage könnte sich dadurch verschlechtern, wenn Kapital und damit Arbeitsplätze zunehmend im Ausland statt in Deutschland angesiedelt werden.
Deutsche Unternehmen wollen weniger in Deutschland investieren – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.