Unternehmensinsolvenzen auf dem Niveau der Finanzkrise
Immer mehr Unternehmen mussten 2024 Insolvenz melden
Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt um 25 Prozent
Unternehmensinsolvenzen 2024 auf dem Niveau der Finanzkrise – Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland hat 2024 laut dem Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ein Niveau erreicht, das zuletzt während der Finanzkrise 2009 zu verzeichnen war.
Mit rund 1.400 Insolvenzen pro Monat summiert sich die Gesamtzahl auf 22.400 Fälle im Jahr, ein Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Entwicklung stellt die höchsten Werte seit 2015 dar.
Im gesamten Insolvenzgeschehen, einschließlich Privatpersonen, wurden 121.300 Fälle registriert, was einem Anstieg von 10,6 Prozent gegenüber 2023 entspricht.
Experten warnen, dass die Zahlen bald die Spitzenwerte von 2009 und 2010 erreichen könnten, als über 32.000 Unternehmensinsolvenzen verzeichnet wurden.
Vermehrt größere Unternehmen betroffen
Anders als während der Finanzkrise sind heute nicht nur kleinere Betriebe, sondern auch größere Unternehmen betroffen.
Insolvenzen bei Firmen mit mehr als 250 Beschäftigten stiegen 2024 laut Creditreform um 44,4 Prozent.
Dies hat tiefgreifendere wirtschaftliche Auswirkungen, da größere Unternehmen häufig Schlüsselrollen in Lieferketten einnehmen und eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen stellen.
Die Insolvenzen treffen daher nicht nur einzelne Betriebe, sondern beeinflussen ganze Branchen und Netzwerke.
Nachwirkungen von Corona, hohe Energiepreise und schwache Wirtschaft als Hauptgründe – Unternehmensinsolvenzen 2024 auf dem Niveau der Finanzkrise
Die Ursachen für die Krise sind komplex.
Viele Unternehmen kämpfen mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die durch staatliche Hilfen und temporäre Lockerungen der Insolvenzantragspflicht zunächst verschleiert wurden.
Zudem haben die langanhaltende Nullzinsphase und die Zinswende der Europäischen Zentralbank erheblichen Druck auf kapitalintensive Firmen ausgeübt, die zuvor günstige Finanzierungsbedingungen genutzt hatten.
Hinzu kommen wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur, die das Geschäftsklima weiter belasten.
Die steigenden Insolvenzzahlen werden teilweise als Zeichen einer notwendigen Marktbereinigung gewertet.
Unternehmen, die nicht tragfähig sind, scheiden aus, wodurch langfristig Raum für innovativere und wirtschaftlich robustere Akteure entsteht.
Dennoch bleiben die wirtschaftlichen und sozialen Folgen erheblich.
Unternehmensinsolvenzen 2024 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.