Welche Auswirkungen hatte der letzte Klimawandel?
Der bestehende Klimawandel ist nicht der erste, den die Erde erlebt.
Wenn es auch zum ersten Mal die Menschen sind, die ihn bewirken.
Auf die Auswirkungen längst vergangener Zeiten weist die Hannoversche Allgemeine Zeitung in einem Beitrag vom 7. Juni hin.
Dafür hat sie Ursula Röhl, Geowissenschaftlerin an der Universität Bremen, befragt.
Es geht um den Zustand unseres Planeten vor 56 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit fand ein Klimawandel statt.
Das bedeutet für die meisten Menschen eine Ewigkeit, für Geologen jedoch so gut wie gestern.
Die Erde erhitzte sich um 6 Grad Celsius. Das kann man am Meeresboden ablesen. Hier bauen sich nämlich Sedimente auf.
Informationen zum Klimawandel aus dem Meer
Besonders aufschlussreich sind dabei Einzeller, die Kalk erzeugen. An ihnen kann man Veränderungen bei Kohlenstoff ablesen.
Das führt zu Erkenntnissen über den CO2-Gehalt. Forschungen enthüllen, dass bei diesem Klimawandel das Gas zuhauf in den Meeren landete.
Es mussten Tausende Milliarden davon in der Atmosphäre gewesen sein.
Dazu kamen noch große Mengen an Methan, das als ebenso schädlich gilt.
Dadurch kippten die PH-Werte des Meerwassers ins saure Milieu.
Das Wetter wurde extremer und verursachte Dürreperioden und Starkwetterphänomene.
Die Ursachen des Klimawandels zwischen den erdgeschichtlichen Abschnitten Paläozän und Eozän sind ungeklärt.
Für das Wahrscheinlichste halten die Forscher Vulkanausbrüche im Atlantik.
Alternative Überlegungen beziehen die Möglichkeit ein, dass ein großer Meteorit das Weltmeer getroffen hat oder dass Methan aus Permafrostböden entwichen ist.
Reaktionen der Tier- und Pflanzenwelt
Auf den damaligen klimatischen Wandel reagierten Flora und Fauna. Subtropische und tropische Baumarten siedelten sich in Mitteleuropa an und dehnten sich zu Waldgebieten aus. Viele Tiere suchten sich eine neue Heimat.
Es kam jedoch weniger zum Aussterben von Arten, sondern vielmehr zu neuen Lebensformen.
Danach brauchte der Planet 150000 Jahre, um sich abzukühlen und die Verhältnisse von davor wiederherzustellen. Die Untersuchung des Phänomens hilft Wissenschaftlern dabei, den derzeitigen Zustand besser zu verstehen.
Sie gehen davon aus, dass die durchschnittlichen Wärmewerte spürbar schneller ansteigen.
Auch Pflanzen und Tiere werden wohl dieses Mal weniger Zeit haben, um sich an die neuen Temperaturen zu gewöhnen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.