Nach der Tarifeinigung ist die Europäische Zentralbank (EZB) gefordert
Tarifeinigung in der Metall- und Elektroindustrie – Die Verhandlungsführer der Tarifparteien in der Metall- und Elektroindustrie haben vorgelegt.
Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation haben sie sich nach einer zwölfstündigen Verhandlung auf einen neuen Tarifabschluss für ihre knapp vier Millionen Beschäftigten geeinigt.
Die Einigung sieht Lohnerhöhungen in Höhe von 5,2 Prozent ab Juni 2023 vor und weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024.
Zudem wird es steuerfreie Einmalzahlungen geben in Höhe von 3.000 Euro.
Die Laufzeit der Vereinbarung liegt bei 24 Monaten. Insgesamt bleiben einem Facharbeiter in der Branche dadurch 7.000 Euro zusätzlich auf der Abrechnung.
Einigung trotz angespannter Rahmenbedingungen
Trotz dieser recht ansehnlichen Erhöhung wird die Steigerung der Lebenshaltungskosten, die bei etwa sieben bis acht Prozent liegt, wohl gerade nur knapp ausgeglichen.
Trotzdem ist es für die Beschäftigten ein schönes Zubrot, das allerdings einen erheblichen Kostenfaktor für die Arbeitgeber bedeutet.
Allerdings sind deren Auftragsbücher voll und müssen abgearbeitet werden.
Durch einen Streik hätten sich die Betriebe letzten Endes selbst erheblich geschadet.
Trotzdem haben diese Erhöhungen große Auswirkungen auf die Lohnstückkosten und damit auf die Gewinnspannen der Unternehmen mindestens für die nächsten zwei Jahre.
Hinzu kommen noch die steigenden Rohstoff- und Energiekosten, die das Resultat des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind.
Um diese Steigerungen auszugleichen, werden die Unternehmen versuchen müssen, die Verkaufspreise zu erhöhen, was wiederum die Inflation weiter anheizen dürfte.
Auf diese Weise entsteht ein gewisser Teufelskreis, der kaum zu durchbrechen ist.
Der Ball liegt bei der EZB – Tarifeinigung in der Metall- und Elektroindustrie
Nun kommt es auf die anstehenden Entscheidungen der Europäischen Zentralbank an. Sie wird wohl nicht umhin kommen, die Zügel der Geldpolitik anzuziehen. Das heißt, dass sie die Zinsen anheben sollte, was aber gleichzeitig weniger finanzielle Mittel für die Unternehmen bedeutet.
Denn aus höheren Zinsen resultiert eine Steigerung der Kosten für Kapitalbeschaffung, was wiederum die Bereitschaft der Betriebe für Investitionen und für eine Ausweitung der zusätzliche Einstellungen von Arbeitnehmern bremst.
Andererseits hat es aus Auswirkungen, wenn die EZB in Lethargie verfällt und jetzt nicht handelt. Denn dann wird die Inflation ihren begonnen Weg nach oben fortsetzen und in der Folge werden die Löhne weiter steigen müssen.
Wie die EZB auch immer entscheidet: Es wird Konsequenzen haben.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.