Der britische Premierminister gerät nach Partys in Erklärungsnot
Boris Johnson – Als hochrangiger Politiker für Schlagzeilen zu sorgen ist an sich betrachtet nicht ungewöhnlich.
Der britische Premierminister Boris Johnson ist nach dem Lesen der aktuellen Schlagzeilen über die von ihm begangene Missachtung der Covid-19 Kontaktbeschränkungen wahrscheinlich not amused.
Johnson wird vorgeworfen, sich über die vom Parlament erlassenen Beschränkungen hinweggesetzt zu haben.
In Erfahrung gebracht hat die britische Presse unter anderem das Feiern von Gartenpartys in der bekannten Downing Street 10.
Die Anzahl der Teilnehmer soll bis zu 30 Personen betragen haben.
Erlaubt war der britischen Bevölkerung im Frühjahr 2021 maximal das Zusammentreffen mit einer Person, die nicht aus dem eigenen Haushalt stammt.
Auf der einen Seite als Staatschef und Krisenmanager in Erscheinung zu treten und auf der anderen Seite die eigenen Regeln nicht zu beachten, hat in Großbritannien hohe Wellen geschlagen.
Die Zusammenkünfte vor Prinz Philips Beerdigung sorgen für Empörung
Als der Ehemann der englischen Königin Elizabeth II am 17. April 2021 verstarb, gab es kaum ein Bild, welches mehr um die Welt ging als das Foto der allein sitzenden Queen während der Trauerfeier. Obwohl es sich um ein Ereignis von geschichtlicher Bedeutung handelte, setzte sich die Königsfamilie nicht über die Schutzmaßnahmen hinweg.
Vor kurzem wurde bekannt, dass am Abend vor der Beisetzung des Prinzgemahls weitere Lockdown-Partys in der Downing Street stattfanden. Boris Johnson soll über dieses Vorgehen informiert gewesen sein, hat diese Partys aber nicht persönlich besucht.
Diese Nachricht hat selbst unter Befürwortern Johnsons für deutliche Ablehnung gesorgt. Wie in politischen Kreisen üblich halten sich die Stimmen, die einen Rücktritt fordern, in etwa die Waage zu Personen, die an Johnson als Premierminister festhalten möchten.
Boris Johnson blamiert sich nicht zum ersten Mal auf dem politischen Parkett
Der derzeitige britische Premierminister ist nicht erst durch Lockdown-Partys in die öffentliche Kritik geraten. Als eine der Stimmen, die sich öffentlich für den Brexit aussprachen, ist Johnson schon seit einigen Jahren öffentlicher Kritik ausgesetzt. Der souveräne Umgang in seinen Reden ist ebenso Teil seiner Persönlichkeit als auch eine gewisse politische Unbeholfenheit. Johnson hat bisher in erster Linie seine Rolle darin gefunden, führende Politiker zu attackieren.
Im Zuge des Amtes des Premierministers an Taten ebenso wie Worten gemessen zu werden, ist eine Aufgabe, bei welcher Boris Johnson derzeit seinen Kritikern genügend Zündstoff für neue Angriffe bietet.
Sich souverän im Amt zu halten, ist ein Talent, welches Johnson in diesen Tagen ganz besonders deutlich unter Beweis stellen muss.
Wir bleiben für Sie am Ball. BerlinMorgen.